Name | Ludwig II [Karolinger] | |
Präfix | König | |
Suffix | des ostfänkischen Reiches - „der Deutsche" | |
Geburt | 806 [1] | |
Geschlecht | männlich | |
_BIOG | Am 26 Mär 842 schenkte der ostfränkische König Ludwig II. dem Kloster Inda (Kornelimünster) die "villa Crasciniacum” (heute Gressenich). König Ludwig war der Enekl Karls des Großen. Er wurde später von Historikern Ludweig der Deutsche genannt, weil aus seinem ostfränkischen Reich in einem langen Prozeß Deutschland entstand. Ludwig war der dritte Sohn Ludwigs des Frommen und der Irmingard. In der ersten Reichsteilung seines Vaters, der sogenannten Ordinatio imperii von 817, erhielt er Bayern und die nach Osten hin angrenzenden Länder als Unterkönigtum. Ab 825 war er in diesem Reich tatsächlich als Herrscher nachweisbar und nannte sich selbst „König der Baiern". In die Streitigkeiten seiner Brüder mit dem Vater wegen der nachträglichen Ausstattung des jüngsten Sohnes (Karl der Kahle, aus zweiter Ehe Ludwigs mit Kaiserin Judith) mit einem Herrschaftsteil mischte er sich bis 831 kaum ein. Erst 833 empörte er sich mit seinen Brüdern Lothar und Pippin gegen den Vater. Nach dessen Sturz und der Teilung des Reiches unter den siegreichen Brüdern urkundete Ludwig als selbstständiger rex. Entrüstet über Lothars hartes Benehmen gegen den Vater fiel er jedoch von seinem Bruder ab und setzte 834 Ludwig den Frommen wieder ein. Bei der Reichsteilung nach Pippins Tod 839 übergangen, erhob er sich 840 von neuem gegen seinen Vater, der am 20. Juni des Jahres starb. Nun begann unter den Brüdern ein mehrjähriger Krieg um das Erbe, welches sich Lothar gern allein zugeeignet hätte. Ludwig und Karl verbündeten sich daher gegen denselben, schlugen ihn 841 bei Fontenoy und nötigten ihn, nachdem Ludwig vorher noch die von Lothar zur Empörung gereizten Sachsen wieder unterworfen (siehe Stellinga-Aufstand) und 842 im Februar in Straßburg sein Bündnis mit Karl erneuert hatte, zum Vertrag von Verdun (843), durch welchen Ludwig Ostfranken bis zum Rhein und überdies Mainz, Speyer und Worms zuerkannt wurden. In diesem Bereich erwies sich Ludwig als effizienter Herrscher, dem es in den verbleibenden Jahren bis zu seinem Tod gelang, dem zunächst als künstliches Gebilde im Zuge der Erbauseinandersetzungen geschaffenen Reich einen starken Zusammenhalt zu geben. Auf diese Weise konnte, trotz einiger späterer Reichsteilungen, das Ostfränkische Reich zum Vorläufer des späteren Deutschen Reichs im Mittelalter werden. Schon in seiner früheren Zeit der Statthalterschaft in Baiern, seit 825, hatte Ludwig wiederholt Kämpfe mit den von Südosten her andrängenden Bulgaren und mit einzelnen slawischen Völkerschaften, den slawischen Stämmen Böhmens, den Sorben und Moraven, zu bestehen (siehe auch Großmähren); mehr aber noch machten ihm nach seinem Regierungsantritt die Einfälle der Normannen in die Rheinlande und nach Friesland zu schaffen. Nach Lothars Tod 869 – das Mittelreich war nach dem Tod Lothars I. 855 unter dessen Söhnen Ludwig II. und Lothar II. aufgeteilt worden – erwarb Ludwig im Vertrag von Meersen vom 22. Januar 870 die östliche Hälfte von Lotharingien. Dagegen kam ihm Karl der Kahle nach Ludwigs II. Tod 875 als dessen Erbe in Burgund und Italien in der Bewerbung um die Kaiserkrone zuvor. Ludwig rächte sich durch einen verheerenden Einfall in Westfranken. Er starb am 28. August 876 in Frankfurt am Main und wurde im Kloster Lorsch begraben. Er hinterließ von seiner Gemahlin Hemma, die er 827 geheiratet hatte, drei Söhne, Karlmann, Ludwig, genannt der Jüngere, und Karl III., auch der Dicke genannt, unter die er schon 865 sein Reich so geteilt hatte, dass Karlmann Baiern, Ludwig Ostfranken und Sachsen, Karl Alemannien erhielt, und vier Töchter namens Hildegard, Irmgard und Berta, die in den Kirchendienst traten, und Gisla, von der nichts weiter bekannt ist. [2, 3] | |
Tod | 28 Aug 876 | Frankfurt am Main, (DE) ![]() |
Personen-Kennung | I100088 | Crasciniaci_20250817 |
Zuletzt bearbeitet am | 27 Jul 2023 |
Vater | Kaiser Ludwig I von Franken, „der Fromme", geb. NACH 16 Apr 778, Casseneuill, (FR) ![]() ![]() | |
Mutter | Ermengarde von Haspengau, geb. 1 Aug 778, Hesbaye, Liege, (BE) ![]() ![]() | |
Eheschließung | 794 [4] | |
Familien-Kennung | F53439 | Familienblatt | Familientafel |
Familie | Hemma Welfin gest. 31 Jan 876 | |
Eheschließung | 827 [3] | |
Familien-Kennung | F73610 | Familienblatt | Familientafel |
Zuletzt bearbeitet am | 16 Sep 2010 |
Fotos | ![]() | Karolinger, Ludwig II, der Deutsche (806-876) |
Quellen |
|