Das Crasciniaci-Projekt

Genealogische Sammlungen des 5-Dörfer-Archivs der früheren Gemeinde Gressenich
Stolbergs Stadteile: Gressenich, Mausbach, Schevenhütte, Vicht und Werth

Sophia Susanne Nobis, Schwester Nothburga”

Sophia Susanne Nobis, Schwester Nothburga”

weiblich 1876 - 1944  (68 Jahre)


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Alle    |    PDF

  • Name Sophia Susanne Nobis 
    Suffix Schwester Nothburga” 
    Geburt 12 Jan 1876  Scherpenseel, Eschweiler, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Taufe 12 Jan 1876  Hastenrath, Eschweiler, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Geschlecht weiblich 
    Tod 16 Nov 1944  Düren, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • bei der Bombardierung von Düren; zwischen 15.00 - 15.30 Uhr;
    Personen-Kennung I101605  Stammbaum3
    Zuletzt bearbeitet am 16 Sep 2004 

    Vater Franz Kaspar Nobis,   geb. 23 Aug 1841, Bohl, Eschweiler, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Mutter Anna Catharina Dautzenberg,   geb. 28 Mai 1841, Zweifall, Stolberg, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Eheschließung 20 Apr 1872  Zweifall, Stolberg, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3
    Familien-Kennung F68971  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Sofia Susanne Nobis trat der Kongregation der Cellitinnen von der Hl. Gertrud bei. Diese ist ein Glied der Cellitenfamilie, die sich, obwohl in verschiedene Gemeinschaften getrennt, vor allem der Krankenpflege widmet. Sofia nahm den Namen Schwester Nothburga” an. Sie wurde am 29 Nov 1898 eingekleidet und legte ihre 1. Profeß am 29 Aug 1900 und ihre ewige Profeß am 19 Mai 1905 ab.

      Die Cellitinnen sind der weibliche Zweig der Alexianer und gingen wie diese aus der mittelalterlichen Beginen-Bewegung hervor. Wie die Alexianer, so leben auch sie nach der Regel des heiligen Augustinus und widmen sich der Krankenpflege. In Belgien auch als Zwartzusters (= Schwarze Schwestern) bezeichnet, gibt es in Deutschland 6 Kongregationen, die alle bischöflichen Rechts sind. Alle diese Schwestern nennen sich heute Augustinerinnen.

      Auf die Bitte des Stadtrats von Düren an den Provinzial der Celliten in Köln kamen 1521 sechs Schwestern aus dem Kölner Kloster Zur Zelle in die Stadt, wo sie die Pflege der Pestkranken übernahmen. Als sie nach beendigter Arbeit in ihren Konvent zurückkehren wollten, erhielten sie
      durch den Stadtmagistrat ein Haus auf der Pletzergasse, den sogenannten Gertrudenhof. Unter dem Patrozinium der heiligen Gertrud, des heiligen Augustinus und des heiligen Alexius stehend, wurde das Haus schon bald selbständig. Doch riß die Verbindung der Gemeinschaft in ihre Kölner
      Heimatstadt, aus welcher sie gewöhnlich einen Dominikaner als Visitator hatten, nie ab. Die Gemeinschaft, welche damals aus etwa 18 Schwestern bestand widmete sich der Krankenpflege in der näheren und weiteren Umgebung Dürens.

      Bis 1910 wuchs die Kongregation bischöflichen Rechtes auf 130 Schwestern in 11 Niederlassungen an. Bei Mutter Paulas Ausscheiden aus dem Amt der Generaloberin (1921) bestand die Kongregation sogar aus 199 Schwestern in 20 Niederlassungen. Kaum hatten sie sich am 25. April 1931 dem Augustinerorden aggregiert, als die Drangsale des dritten Reiches über die Gemeinschaft herein brachen, welche mit der Totalzerstörung Dürens, am 16. November 1944, ihren Höhepunkt fanden. Ein Opfer dieses Angriffes wurde auch das Mutterhaus, in welchem 26 Schwestern und zahlreiche andere Menschen den Tot fanden.

      Der Luftangriff auf Düren, bei dem ungefähr 3.120 Tote zu beklagen waren, begann gegen 15:20 Uhr des 16. Novembers. Innerhalb kurzer Zeit wurden 4.600 Sprengbomben und zirka 50.000 Brandbomben von den Flugzeugen, die an der Operation Queen” teilnahmen abgeworfen. 97% von Düren wurde zerstört. Nur 13 von 9.230 Gebäuden blieben unbeschädigt. Schwester Nothburga fand auch an diesem Tag den Tod. Ihr Leichnam wurde in einem Sammelgrab auf dem neuen Friedhof von Düren bestattet.

      Nach dem Krieg nahm die Generaloberin der Cellitinnen nun ihren Sitz im Novizatshaus zu Niederau, welches er bis zum heutigen Tag geblieben ist, da man aufgrund mangelnder Platzverhältnisse auf einen Wiederaufbau des alten Mutterhauses verzichtete. Mit dem dritten Reich ließen auch die Neueintritte nach, so das die Kongregation zahlreiche Niederlassungen aufheben mußte und von 1966 mit 124 Schwestern in 13 Häusern auf 28 Schwestern in fünf Häusern, im Jahre 1996, fiel. Im Jahre 2004 zählten sie noch etwa 10 Schwestern. [4, 5]

  • Quellen 
    1. [S10289] Sterbeurkunde der Ordensschwester Sofia Nobis.

    2. [S2924] Willms, Christa, Telefonate.

    3. [S42] Dovern, Willi, Dovern: Zweifall (1992).

    4. [S10291] Mutter Philomena, Aufzeichnungen aus den Unterlagen des Marienklosters Kreuzau.

    5. [S10267] Cellitinnen von der hl. Gertrud.