Notizen |
- Hermann Josef Pesch trat mit schon mit 15 Jahren bein den Spiritanern (Kongregation vom Heiligen Geist) in Knechtsteden eine. Der junge Ordensmann erhielt den Namen Bruder Sekundus, den Namen des Abtes und Geschichtsschreibers Sekundus von Trient (gestorben 612). Am 17 Jun 1917 legte er als Achtzehnjähriger seine Weige Profeß ab, aber schon bald darauf mußte er das Ordensgewand mit dem feldgrauen Rock vertauschen. Nach dem Ersten Weltkrieg wartete der technisch begabte Ordensmann die Fahrzeuge und landwirtschaftlichen Maschinen in Knechtsteden und half auf dem Bau mit.
Nach kurzer Tätigkeit im Missionshaus St. Heinrich in Donaueschingen kam Bruder Sekundus 1925 nach Speyer, wo drei Jahre zuvor die Spritaner das Matt’sche Anwesen übernommen hatten, um es zum Missionskonvikt umzubauen. Bruder Sekundus erlebte als die Gründerzeit des St.-Guido-Stiftes”, wie es von vielen Speyerern genannt wurd, mit und war von dieser Zeit an bis zu seinem Tod eine lebendige Chronik. Ein vortreffliches Gedächtins und die Gabe anschaulicher Schilderung kamen ihm dabei zehr zustatten.
Nach vielerlei Tätigkeit in Haus und Garten trat Bruder Sekundus in den Diest des Bistums Speyer; er wurde überall im Bistum Speyer bekannt als der Fahrer der Bischöfe Sebastian, Wendel und Emanuel. Über dreißig Jahre brachte er die Bischöfe in die Städte und Dörfer zur Firmung, zur Kirchenkonsekratonen und Konferenzen, aber auch zu vielen Verpflichtungen außerhalb der Diözese und ins Ausland, auch nach Rom (bei den Ad-limina-Besuchen der Bischöfe). Manch heiklen Auftrag mußte Bruder Sekundus während der Zeit des NS-Regimes erfüllen. So brachte er die Druckexemplare der gegen den Nationalsozialismus gerichteten Ezyklika Mit brennender Sorge”, deren Auslieferung verboten war, zu den Dekanen und in viele Pfarreien. Aus seinen Reisen war die Kamera seine ständige Begleitung. Zahlreiche Ereignisse der Bistumsgeschichte, Kirchen, Kapellen, Kultmale, Figuren hiel er in Bildern fest. Für das Bistumsblatter Der Pilger” waren die Aufnahmen von Bruder Sekundus immer wichtig. Er schlug den Redakteuren keinen Bildwunsch ab; treu und pünktlich lieferte er in der Redaktion seine Fotos ab.
As sich das Alter mit Krankheiten bemerkbar machte, gab Bruder Sekundus das Amt des Bischofsfahrers ab. Seit 1969 lebte er zurückgezogen, zunächst noch als Pförtner im Missionkonvikt. Im Sommer 1984 überstand er einen schweren Herzinfarkt. Nach vorübergehender Erholung starb er mit 86 Jahren. [2]
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