Notizen |
- Christine Wagemann legt in den 1930er Jahren ein Album an. Das erste Bild, aufgenommen 1937, zeigt ihren künftigen Mann Peter, als Soldat in Uniform. Daneben klebte sie ihr eigenes Bild ein. Auf anderen Seiten folgen Bilder von der Bestattung ihres Vaters im Juni 1933 in Gressenich, Bilder von verschiedenen Ausflügen an Rhein und Mosel, sowie von ihr in Kassel und so weiter. Alle Fotos hat sie mit weißem Stift sorgsam beschriftet. Bis zur Evakuierung gegen Kriegsende hat Christine Engels bei ihrer Mutter in Gressenich gelebt, in der Rottstraße. Als die Zivilbevölkerung evakuiert wurde, haben sie alle Wertsachen im Garten vergraben. Doch als sie nach dem Krieg zurück kamen, war nichts mehr davon da, und das Haus selber eine Ruine.
In 2012, also fast sieben Jahrzehnte später, meldet sich ein Amerikaner mit Namen Carl Kaczmarek, wohnhaft in Lindenhurst, Illinois (US) beim Eschweiler Geschichtsverein (EGV) mit einer ungewöhnlichen Bitte. Carl fand im Nachlass seines Vaters Carl R. Kaczmarek ein Album aus einer deutschen Familie. Es war ihm ein sehr persönliches Bedürfnis dieses Album, welches sein Vater 1944 aus dem Krieg als Souvenier mitgebracht hatte, wieder den rechtmäßigen Eigentümern zurückzugeben.
Nach einem vergeblichen Anlauf, und nachdem die Geschichte in verschiedenen regionalen Zeitungen gedruckt wurde, meldete sich Ludwig, der Sohn von Christine Wagemann bei Reiner Sauer vom EGV und war sich sicher seinen Vater und seine Mutter auf den abgebildeten Fotos zu erkennen. Seiner Schwester Brigitte, also die Tochter von Peter Engels und Christine Wagemann, war der Zeitungsartikel zufällig bei einem Besuch in Eschweiler in die Hände gefallen. Wenige Tage danach konnten sie das Album in Händen halten und nach so langer Zeit wieder in den Besitz der Familie zurücknehmen. [6, 7]
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