Notizen |
- Am 28 Okt 1525 schrieb der Jülicher Herzog Johann III. von Kleve-Jülich-Berg seinem Wehrmeister Johann Nickel (*1484 †1566): Wir haben Kirstgen Johaes, wohnhaft auf der Schevenhütte (Scheyvenhütte) den Befehl gegeben, etliche Kugeln für unser Geschütz zu gießen”. Wir hain Kistgen Johaes, wonafftich uff Scheyverhutte Beveih gedain, etliche Loeder zu unserm Geschütz zu geyssen” Somit ist Kirstgen Johaes der erste urkundlich genannte Schevenhütter, sowie stellt diese Urkunde auch die erste urkundliche Erwähnung der Ortes Schevenhütte dar. Da der Hütte im Ort schon 1525 einen so guten Ruf hatte, daß der Herzog Johann sie bei der Auftragsvergabe zur Fabrikation von Waffenmaterial berücksichtigte, kann man davon ausgehen, daß die Hütte schon vor 1525 bestand.
Die Siedlung Schevenhütte könnte, soweit rechts der Wehe gelegen, zwar wie das untere Wehetal bei Langerwehe zum Amt Wilhelmstein gehört haben, aber für die Waldnutzug zur Holzgewinnung und für die Viehtrift in den Wald, s.B. der Schweine zur Eichelmast, für die Gewässer Gewässer (Fischfang) und die Förderung der Bodenschätze und deren Verarbeitung war in einem ausgedehnten Bereich der Nordeifel der Wehrmeister zuständig. Nun durfte der einzelne Reidemeister lediglich, wegen Schonung des Waldes, ein genau festgelegtes Kontingent an Holz schlagen. Im Falle des Kirstgen Johaes sollte der Reidemeister wegen der Produktion von Rüstungsgütern eine Ausnahme machen. Die Kanonenkugel wurden vermutlich auf dem zu Festung umgebauten Schloß Hambach benötigt.
– Dieser Kirstgen oder Christian, der als Vater des Dürener Diedrich Hutten – der nennt sich zumindestens zweimal patronymisch Diedrich Christians – angenomen wird, dürfte ein Onkel der seit 1536 prozessierenden Geschwister [Laurenz, Christian Johann, Rütger und Johann] von der Hutten gewesen sein, der selber wieder seinen Vornamen nach seinem mütterlichen Großvater Christian von der Scharten erhalten hat. Ein nachweisbarer Onkel – von Seiten der Mutter – war Dietrich von der Scharten. Von da her könnte der Dürener Stadtschreiber seinen Vornamen bezogen haben.8816
Durch diese Hinweise kann man Kirstgen Johaes als den ersten direkt urkundlich bekannten Schevenhütter ansehen.
Desgleichen am 3 Nov 1525 Dattu … den ysern Stuyvenoeven … alher … schaffen … wils”
Christian von der Hütten oder Kirstgens von der Hütten ist der Stammvater der bürgerlich reformierten Familie (von der) Hutten, deren Name vermutlich auf den ursprünglichen Stammort Schevenhütte - früher auf der Hütten zurückzuführen ist.
Diese Hütte soll laut einer Eingabe an das Ministerium des Innern vom 27 Feb 1830 schon im vierzehnten Jahrhundert bestanden haben. Doch ist der urkundliche Beweis dafür bisher noch nicht geführt worden.
1525: So bekommt der Reidemeister Kerstgen von der Hutten 1525 für einen an den herzoglichen Hof in Düsseldorf gelieferten eisernen Ofen 65 Mark und 3 Schilling.”
1525: Schon von Kirstgen Johaes [...] uff Scheyverhutte (Schevenhütte) ist belegt, dass er bereits 1525 Kugeln für die herzoglichen Geschütze lieferte, ebenso einen Stubenofen, 1528 bestellte der Herzog von Jülich sogar einen Ofen für sein Schloss in Kleve
[1541-1542: Auch in den Jahren 1541-1542 gossen die Hüttenmeister Geschütze und Kugeln auf dem ,Dollartshammer'. Artilleriemeister war nun ein ,Junker Ruyssenberg'. In denselben Jahren holte man die Leisten — also wohl die Modeln für Takenplatten oder Öfen [die Öfen wurden aus zusammengesetzten Ofenplatten gefertigt] — ,von der Scheiffen Hutten'. Die Leisten
lieh man aus, ein Fuhrmann brachte sie und empfing für die Fahrt lediglich die bescheidene Summe von 6 Albus.]
1550: Meister Kirstgin, Meister Win und Pauwels werden genannt. Sie gossen Takenplatten, Öfen und Kugeln.
1554: Meister Keystgen wird als Mitbesitzer des Joaswerk aufgeführt.
1558: Inhaber des Eisenhammers waren Meister Kirstgens, Weine, Franz, Wratzel Johann und Thonis Scholl
1565: Letze Erwähnung des Kirstgen Johais. 1569 wird seine Witwe Tringen von der Hütten an seiner Statt erwähnt.
1570: Meister Kirstgens wird nicht mehr als Eigentümer des Eisenhammers aufgeführt. Vermutlich war zwischen 1558 und 1570 verstorben.
Der Legende nach, soll dieser Joas, von dem die Eisenhütte Joaswerk im 14. Jahrhundert erbaut wurde, auch in Zweifall Anlagen gemacht haben. [2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20]
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