Notizen |
- Josef Hirsch schreibt 1946 aus Aachen: »Von meinen Angehörigen ist nur meine Schwester und ich am Leben geblieben. Meine Mutter von 84 Jahren ist in Theresienstadt gestorben, mein Bruder Albert und seine Frau sind in Auschwitz vergast. Meine Schwester Sophie Silberberg mit Mann und Sohn sind auf dem Transport von hier nach Polen umgekommen. Der ganze Zug ist unterwegs vergast worden. Mein Bruder Karl hat sich unter dem Druck der Gestapo das Leben genommen. Ich selbst war in Amsterdam 2 Jahre und 9 Monate untergetaucht und habe Glück gehabt mit dem Leben davon zu kommen. Nach hier zurückgekehrt, will ich mir eine neue Zukunft aufbauen. Ich habe jetzt eine Anstellung bei der Stadtverwaltung. Wir leben zwar in einer zerstörten Umgebung und in einer kritischen Ernährungslage, aber doch frei. Und was Freiheit heißt kann ja nur der ermessen wie Sie wissen, der die Unterdrückung selbst gefühlt hat und in jahrelanger Angst und Not gelebt hat.« [1]
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