| Leben & Wirken |
Dr. Saul Faine (†) war ein international anerkannter Mikrobiologe mit Sitz in Melbourne, Australien, dessen wissenschaftlicher Schwerpunkt auf der Bakteriologie der Leptospiren sowie der Leptospirose lag. Von 1953 bis 1955 forschte er an der Sir William Dunn School of Pathology in Oxford (England) im Rahmen eines Nuffield-Stipendiums. Während seiner wissenschaftlichen Laufbahn hielt er Gastvorlesungen und war als Forscher unter anderem in den USA (UCLA), Frankreich (Institut Pasteur), Israel, Deutschland, den Niederlanden und zahlreichen weiteren Ländern tätig.
Er betreute zahlreiche Master- und Promotionsstudenten und war nach seiner Emeritierung von 1991 bis 2005 als Berater und Leiter von MediSci Consulting and Writing aktiv. Zwischen 1974 und 2000 leitete er in Melbourne mehrere Hygienekommissionen in Krankenhäusern.
Dr. Faine war Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen, darunter das Standardwerk Leptospira and Leptospirosis (1994, 2. Auflage 1999). Er war langjähriger Berater der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für zoonotische Krankheiten und Mitautor der WHO-Leitlinien zur Kontrolle der Leptospirose (1982). Von 1969 bis 1996 wirkte er in mehreren WHO-Komitees mit.
Er war zudem Vorsitzender oder Mitglied mehrerer nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften, darunter die Australian Society for Microbiology, das Royal College of Pathologists of Australasia sowie die International Union of Microbiology Societies. Seine Verdienste machten ihn zu einem bedeutenden Impulsgeber in der mikrobiologischen Forschung des 20. Jahrhunderts. [2] |