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Das sogenannte Berliner Haus aus der Nachkommenschaft von Carl Victor Schleicher stammt von dessen drittem Sohn Leonhard.
Carl Schleicher hatte sich zu Beginn seiner Tätigkeit im Wehebachtal gemeinsam mit seinem Schwager Wilhelm Schüll, dem Ehemann seiner Schwester Johanna, an der Firma Schüll & Schleicher beteiligt. Diese betrieb in der Krichelsmühle oberhalb von Schöntal eine Marmorwarenfabrik. Matthias Leonhard Schleicher hatte die Krichelsmühle zuvor als Nationaldomäne übernommen. Es erscheint nicht unwahrscheinlich, dass sie ursprünglich aus dem verstaatlichten Besitz des Klosters Wenau oder Schwarzenbroich stammte und bereits zur Klosterzeit als Werkstätte für die kunstvollen Steinmetzarbeiten der Mönche diente.
Die Firma Schüll & Schleicher führte unter anderem Arbeiten für Karl Friedrich Schinkel aus, so etwa um 1838 einen Sarkophag für die Gebeine des blinden Königs Johann von Böhmen, der in der Kapelle in Kastei an der Saaraufgestellt wurde.
Diese enge Verbindung der Familie zur Marmorwarenherstellung scheint Leonhards Lebensweg geprägt zu haben: Wir finden ihn später in Berlin wieder – als königlich-preußischen Kommissionsrat und erfolgreichen Marmorwarenfabrikanten.
Am 14. Mai 1855 heiratete er Aline Hoesch aus Düren. Er verstarb jedoch bereits im Alter von nur 42 Jahren, am 20. November 1872, und hinterließ den zwölfjährigen Sohn Gustav, der später – am 14. August 1887 – auch seine Mutter verlor. [2] |