Notizen |
- Philipp Schoeller wurde am 6. Dezember 1833 als fünfter Sohn des Firmengründers Leopold Schoeller in Düren geboren. Er erlernte im väterlichen Betrieb die Tuchfabrikation und kehrte nach Stationen bei der Berliner Diskonto-Gesellschaft sowie den Schoeller-Unternehmen in Breslau und Brünn 1864 nach Düren zurück.Von 1867 bis zu seinem Tod leitete Philipp Schoeller die Teppichfabrik und wurde dabei von seiner Frau Anna, der Tochter des Dürener Papierfabrikanten Felix Heinrich Schoeller, unterstützt. Wie bei seinem Vater Leopold beschränkte sich das Engagement Philipp Schoellers nicht auf das eigene Unternehmen. An den Betrieben der Schoeller-Familie in Düren und in Schlesien – den Zuckerfabriken wie den Textilbetrieben – beteiligte er sich ebenfalls. Außerdem setzte er sich für seine Heimatstadt Düren ein: Er überlies der Stadt Grund und Boden, um die Bismarckstraße anzulegen, die sich bald zu einer der bedeutendsten Straßen des Ortes entwickelte. Als Mitglied des Kreistages und des Kreisausschusses sowie als Kreisdeputierter nahm er auch Einfluss auf die Kommunalpolitik. Und als Mitglied der evangelischen Gemeinde Dürens baute er verschiedene karitative Einrichtungen mit auf. Philipp Schoeller war also ein typischer patriarchalischer Unternehmer, der Verantwortung auch außerhalb der Fabriktore übernahm. Nach diesem Verständnis engagierte er sich als Fabrikbesitzer – in der Politik nicht zuletzt für seine eigenen Interessen, darüber hinaus jedoch für Menschen in Notlagen. Er wurde 1903 zum Geheimen Kommerzienrat ernannt und starb am 16. August 1904 in Düren.
Mit Philipp war ein Unternehmer gefunden, der die Teppichfabrik mit Sachkenntnis und kaufmännischem Gespür nun endlich zu Erfolgen führte. Es gelang ihm, die Mängel der Anfangsjahre zu beheben: Er entwickelte solide, gut zu webende Muster und verbesserte auch die Farben, die für das Färben der Ketten verwendet wurden.Auch das Personalproblem ging er an, indem er sich um die Ausbildung der Druckerinnen kümmerte.Gerade seine Menschenkenntnis zahlte sich in den folgenden Jahren aus, denn der Unternehmer verstand es offenbar, fähige Leute anzuwerben, diese an die richtigen Positionen zu setzen und auch im Arbeitsalltag gut mit ihnen auszukommen.Außerdem nahm Philipp 1876 die Herstellung von »Velvet-Tischdecken« auf, die sich gut einführten und bald für einen guten Absatz sorgten. [1]
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