Notizen |
- Liudolf (* 805 oder 806; † 11. oder 12. März 866) war vermutlich seit 840 Graf in Sachsen und vermutlich seit 850 Herzog der Ostsachsen (dux orientalis Saxonum). Als frühester benennbarer Vertreter Adelsgeschlechtes der Liudolfinger (Ottonen) gilt er als Stammvater dieses Geschlechts. Wahrscheinlich stellte die Familie jedoch bereits vor ihm hohe karolingische Amtsträger in Sachsen. Liudolfs Abkunft ist nicht sicher zu bestimmen. Seine Eltern sollen der historisch sonst nicht fassbare Markgraf Brun(hard) der Jüngere sein, seine Mutter dessen Frau Gisla von Verla. Nach anderen Quellen hieß seine Mutter Addida und war eine Tochter des sächsischen dux Ekbert und der Heiligen Ida von Herzfeld. Liudolf war verheiratet mit Oda, der Tochter des princeps Billung aus dem Geschlecht der Billunger und der Aeda. Er hatte umfangreichen Grundbesitz im westlichen Harzvorland, dem Gebiet der Leine, auf dem er 852 (gemeinsam mit Oda und mit Altfrid, dem Bischof von Hildesheim und vielleicht sein Vetter) in Brunshausen ein Frauenkloster gründete (in dem Liudolf beerdigt wurde). 881 wurde das Kloster nach Gandersheim verlegt, als die Neubauten dort fertiggestellt waren. In Gandersheim fand Oda ihre letzte Ruhestätte. Das Kloster wurde zur Grablege der frühen Liudolfinger und damit zum zentralen Ort ihrer Memoria. Liudolf muss einer der bedeutendsten Machthaber in Sachsen gewesen sein. Darauf lässt die Tatsache schließen, dass Ludwig der Deutsche seinen Sohn und vorgesehenen Erben des östlichen Reichsteils, Ludwig den Jüngeren, mit Liudolfs Tochter verheiratete. Liudolf und Oda hatten 11 oder 12 Kinder, darunter: Brun (X 880) 877 Graf Otto I. der Erlauchte († 912) ⚭ Hadwig (Hathui) († 903) Tochter des Heinrich dux austriacorum (Popponen) Thankmar, 877/879 Abt von Corvey Liutgard (877 bezeugt; † 17. oder 30. November 885) begraben in Aschaffenburg ⚭ vor 29. November 874 Ludwig III. der Jüngere König der Ostfranken († 20. Januar 882) (Karolinger) Enda ⚭ NN Hathumod (* 840; † 29. November 874) 852 Äbtissin von Gandersheim, begraben in Brunshausen Gerberga († 5. September 896/897) 874 Äbtissin von Gandersheim Christina († 1. April wohl 919/920) 896-897 Äbtissin von Gandersheim, begraben in der Stiftskirche Gandersheim 1 Tochter und 2 oder 3 Söhne gestorben klein
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