Das Crasciniaci-Projekt

Genealogische Sammlungen des 5-Dörfer-Archivs der früheren Gemeinde Gressenich
Stolbergs Stadteile: Gressenich, Mausbach, Schevenhütte, Vicht und Werth

Lothar III. von Süpplingenburg, - von Sachsen

Lothar III. von Süpplingenburg, - von Sachsen

männlich vor 1075 - 1137  (62 Jahre)


Angaben zur Person    |    Medien    |    Quellen    |    Alle    |    PDF

  • Name Lothar III. von Süpplingenburg 
    Suffix - von Sachsen 
    Geburt VOR 9 Jun 1075 
    Geschlecht männlich 
    _BIOG Lothar III. (auch Lothar von Süpplingenburg oder Lothar von Supplinburg genannt; * vor dem 9. Juni 1075; † 3. Dezember 1137 bei Breitenwang, Tirol) war seit 1106 Herzog von Sachsen sowie ab 1125 König und von 1133 bis 1137 Kaiser des römisch-deutschen Reiches.
    Lothars Vater Graf Gebhard von Süpplingenburg gehörte dem sächsischen Hochadel und der Opposition gegen Kaiser Heinrich IV. an. Lothars Mutter war Hedwig von Formbach, die Tochter Gertruds von Haldensleben, die in zweiter Ehe mit Herzog Ordulf von Sachsen vermählt war. Als Geburtsort Lothars wird in der alten Büntingschen Chronik Lutterloh im Landkreis Celle in der Südheide genannt. Lothars Vater fiel kurz nach dessen Geburt in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut am 9. Juni 1075. Daher ist der Geburtszeitpunkt kurz vor diesem Termin anzunehmen. Lothar wuchs auf Burg Süpplingenburg auf, die auch sein Stammsitz war.
    Im Jahr 1100, mit 25 Jahren, heiratete Lothar Richenza von Northeim († 1141), die Tochter Heinrichs des Fetten und dessen Gattin Gertrud der Jüngeren von Braunschweig, der letzten Sachwalterin des brunonischen Erbes. 1104/06 unterstützte Lothar Heinrich V. im Thronkrieg gegen dessen Vater, Kaiser Heinrich IV.
    Herzog von Sachsen
    Als Herzog Magnus Billung 1106 ohne männliche Erben starb, verlieh König Heinrich V. das Herzogtum Sachsen an Lothar und nicht an Magnus’ Schwiegersohn Herzog Heinrich den Schwarzen von Bayern. Die Umstände dieser Einsetzung sind unklar. Manche Historiker sagen, Heinrich V. habe einen schwachen Herzog einsetzen wollen, und für einen solchen habe er Lothar, der bis dahin nur über geringen Besitz verfügte, gehalten. Dafür spricht eine drohende Machtkonzentration bei Herzog Heinrich dem Schwarzen, der dann über zwei große Gebiete geherrscht hätte. Andere vermuten, Lothar sei als Nachkomme sächsischer Oppositionsgeschlechter eingesetzt worden, um einen Ausgleich mit diesen herbeizuführen. Mit Sicherheit war er damals nicht der stärkste Fürst im Herzogtum. Dennoch betrieb er in Sachsen von Anfang an eine eigenständige Politik und übergab beispielsweise 1111 den Schauenburgern die Grafschaften Holstein und Stormarn. In der sächsisch-salischen Auseinandersetzung setzte er sich an die Spitze der antikaiserlichen Opposition und profilierte sich alsbald als kluger Politiker und geschickter Heerführer; zwar wurde er 1112 vorübergehend als Herzog abgesetzt, aber nachdem er sich 1114 dem Kaiser als Büßer unterworfen hatte, erhielt er sein Herzogtum zurück und unterstützte Heinrich V. gegen die niederrheinisch-westfälische Opposition. Alsbald trat er jedoch mit weiteren ostsächsischen Fürsten wieder offen auf die Seite der Aufständischen und nahm an der Schlacht am Welfesholz teil, in der das Heer des Kaisers 1115 von den Sachsen vernichtend geschlagen wurde. Dazu erbten er und seine Frau ab 1116 durch den Tod des Grafen Otto II. von Northeim, Gertruds von Haldensleben und Gertruds von Braunschweig einen Großteil der Northeimer, brunonischen und Haldensleber Besitztümer. In den nächsten Jahren baute er in weiteren Kriegszügen seine Stellung auch in Westfalen aus und setzte neue Grafen als Vasallen ein. Von nun an war die politische Führungsrolle des Herzogs unumstritten. Seine politische Stellung im Reich baute er systematisch durch seine Territorialpolitik aus; davon profitierte besonders sein politisches Zentrum Braunschweig, dem er die Stadtrechte verlieh.
    Als Kaiser Heinrich V. versuchte, mit Wiprecht von Groitzsch einen ihm genehmen neuen Markgrafen von Meißen einzusetzen, erhob sich Lothar als Anführer sächsischer Adliger gegen diese Entscheidung und setzte Wiprecht mit Waffengewalt ab. Anschließend setzte er Konrad von Wettin als nächstberechtigten Erben ein und übergab die Mark Lausitz an Albrecht den Bären. In Halberstadt beeinflusste er die Wahl eines ihm genehmen neuen Bischofs. Auf einem Reichstag in Bamberg 1124, auf dem Lothar nicht erschien, wurde beschlossen, ihn durch einen Krieg niederzuwerfen, zu dem es aber nicht mehr kam. Zuletzt beherrschte er als erster Herzog das gesamte Herzogtum Sachsen.
    Schon anlässlich der Weihe des Braunschweiger Aegidienklosters 1115 waren Lothar und Richenza, die Tochter der Stifterin, anwesend, was als politisches Signal gegenüber dem Kaiser gedeutet wurde. Als Heinrich V. 1125 starb, wurde Lothar am 24. August desselben Jahres überraschend zum deutschen König gewählt, womit der territoriale Schwerpunkt der mittelalterlichen Geschichte erneut in den nordalpinen Reichsteil rückte. 
    Tod 3 Dez 1137  Breitenwang, Tirol, (AT) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • auf dem Rückweg von Italien
    Personen-Kennung I140402  Crasciniaci_20250908 ohne 20229
    Zuletzt bearbeitet am 29 Jul 2023 

    Vater Graf Gerhard von Süpplingenburg 
    Mutter Hedwig von Formbach 
    Familien-Kennung F72608  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Rechenza von Northeim   gest. 1141 
    Kinder 
     1. Gertrud von Süpplingenburg,   geb. 18 Apr 1115   gest. 18 Apr 1143 (Alter 28 Jahre)
    Familien-Kennung F98801  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 29 Apr 2022 

  • Fotos
    von Süpplingenburg, Lothar III (1075-1137)
    von Süpplingenburg, Lothar III (1075-1137)
    Darstellung Lothars III. Codex Eberhardi, Marburg, Hessisches Staatsarchiv, K 425, Bl. 129r

  • Quellen 
    1. [S85824] Wikipedia.