

| Name | Anton Rüttgers | |
| Geburt | 15 Mai 1885 | Mausbach, (DE) [1, 2] |
| Taufe | 16 Mai 1885 | Mausbach, (DE) [2] |
| Geschlecht | männlich | |
| Leben & Wirken | Sein Enkel Heinrich Rüttgers schrieb in 2021 folgendes über ihn: Erinnerungen an meinen Großvater Anton Rüttgers (1885 – 1960) In meiner Kindheit hörte ich viele Leuten darüber reden, dass mein Großvater besondere Fähigkeiten besessen habe. Sie berichteten darüber, dass er in der Lage war, alleine durch Handauflegen und dabei gesprochene Gebete Blutungen zu stillen und Schmerzen aller Art deutlich zu lindern oder Fieber zu senken und mehr. Am Todestag meines Großvaters war ich 11 Jahre alt. Ich habe solche Aktionen selbst nicht erlebt und kann daher nur berichten, was ich von anderer Seite gehört habe. Was ich aber weiß, ist, dass mein Großvater sich ausgezeichnet mit vielerlei Heilkräutern auskannte. Er nahm mich einige Mal an Sonntagen zusammen mit seinem Hund Stropp auf Spaziergängen mit, wenn er diese Heilkräuter in der Natur sammelte. Dabei erklärte er mir die Wirkung der Kräuter und wie man sie zu diesem Zweck behandeln musste. Als Bäckermeister hatte er einen Backofen, der von einem Ofen in einem Anbau an die Backstube von hinten beheizt wurde. In dem Ofenhäuschen war es immer schön warm. Dort waren ständig jede Menge Kräuter an Fäden zum Trocknen aufgehängt. Genauso tat er es auf dem Dachboden, wo neben den Wäscheleinen ebenfalls viele Kräuter an Fäden hingen. Ich erinnere mich noch genau an den speziellen wunderbaren Duft der Kräuter. Ich erinnere mich auch daran, dass viele Leute zu meinem Großvater kamen und ihm von ihren Leiden erzählten. Aber dann wurde ich weggeschickt, da ich die Einzelheiten nicht hören sollte. Die Leute gingen lieber zu meinem Großvater als zum Arzt. Das war damals Dr. Palm. Mein Großvater nahm kein Geld als Bezahlung. Er verlangte, wie der Pastor nach einer Beichte, ein paar Gebete oder ein Opfer beim nächsten Gottesdienst. Das war wahrscheinlich billiger als zum Arzt zu gehen. Oder die Leute hatten einfach mehr Vertrauen zu meinem Großvater. Ganz konkrete Ereignisse hat mir mein Vater Heinrich folgendes erzählt. 1. Gegenüber der Bäckerei in der Essigerstraße 61 begann die Rothe Gasse. Dort war der Hof des Bauern Bernhard Kanter (Kanters Ben). Mein Vater hat als Junge (1920er Jahre) folgendes erlebt: Ben war immer sehr geizig und kaufte daher keine teuren Halb- oder Kaltblüter sondern ausrangierte Zirkuspferde. Die waren die Arbeit als Zugpferde nicht gewöhnt und verhielten sich daher widerspenstig. Ben hatte wenig Mitleid mit Tieren und versuchte dem Pferd beim Anschirren an einen Wagen mit einem Knüppel Gehorsam beizubringen. Dabei drehte das Pferd den Kopf und biss dem Kanters Ben ein ordentliches Stück Fleisch aus einer Pobacke. Das muss fürchterlich geblutet haben. Ben eilte sofort über die Straße zu meinem Großvater, der mit einem gemeinsamen Gebet die Blutung stillte und dann mit einer Salbe aus seinen Kräutern eine Wundbehandlung durchführte. Die Wunde hatte sich danach nicht entzündet und heilte sehr schnell wieder. Und Ben bekam auch keinen Wundstarrkrapf. Allerdings zog Ben danach sein rechtes Bein etwas nach. Daran kann ich mich selbst auch noch erinnern, da ich mich als Kind oft auf dem Hof aufhielt. 2. Mein Vater kam im Krieg für ein paar Tage Fronturlaub von Russland nach Hause. Dabei hatte sich ein Backenzahn stark entzündet, und mein Vater hatte große Schmerzen. Diese Schmerzen wollte mein Großvater bis zum Ziehen des Zahns bei einem regulären Zahnarzt lindern. Er forderte meinen Vater auf sich hinzuknien und mit ihm zu beten. Mein Vater wollte die Fähigkeiten meines Großvaters nicht wahrhaben und hatte sich ständig innerlich eingeredet, dass die Schmerzen nicht weggehen. Sie gingen aber weg. An weitere konkrete Ereignisse kann ich mich nicht erinnern. Mein Vater sagte mir nur, dass er den frühen Tod seiner Mutter Elisabeth nicht verhindern konnte. An eine Begebenheit kann ich mich aber persönlich erinnern: Mein Opa hatte in der Backstube eine Maschine, mit der durch einen Rüttelmechanismus Brötchenteig in die richtige Brötchenform gebracht wurden. Die Maschine hatte oben einen Deckel, der mit einer strammen Feder zugehalten wurde. Meinem Großvater rutschte beim Schließen der vorgespannte schwere Deckel aus der Hand und schlug ihm an der linken Hand ein Stück vom Mittelfinger ab. Mein Großvater blieb völlig ruhig. Der Finger blutete nur ganz wenig. Anschließend ging ich mit ihm zu Fuß über das Burgholz und an der Burg in Stolberg vorbei zum Bethlehem-Krankenhaus, wo man ihm den Finger chirurgisch behandelte. An den Rückweg kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Ich glaube, mein Onkel Toni hat uns dann mit dem Auto abgeholt. Mein Großvater hatte vorher öfter gerne mit mir zusammen Blockflöte gespielt. Zu seinem größten Bedauern ging das jetzt nicht mehr. Der Finger war zu kurz geworden. Er konnte damit das zugehörige Loch in der Flöte nicht mehr zu halten. Mehr kann ich leider nicht berichten, da meine Erinnerungen mittlerweile doch sehr verschwommen sind. Ich weiß aber auch noch, dass Ende der 70er oder Anfang der 80er Jahre in der Stolberger Volkszeitung eine Artikelreihe veröffentlich wurde, in der von bemerkenswerten oder skurrilen Persönlichkeiten aus dem Stolberger Raum berichtet wurde. In dieser Reihe wurden auch die Berichte über die besonderen Fähigkeiten meines Großvaters erwähnt und darüber, dass vielen Leuten dadurch nachhaltig geholfen wurde. Mein Großvater genoss bei den Leuten großen Respekt und sogar Verehrung. Diese respektvolle Haltung habe ich selbst erlebt, wenn die Leute mit meinem Großvater sprachen. Breinig, im Januar 2021 [3] | |
| Tod | 29 Apr 1960 [1] | |
| Personen-Kennung | I15564 | Crasciniaci_20250908 ohne 20229 |
| Zuletzt bearbeitet am | 29 Sep 2024 | |
| Vater | Franz Rüttgers, geb. 1853, Germeter, Vossenack, Gemeinde Hürtgenwald, (DE) gest. 14 Jan 1886, Burgholz, Mausbach, (DE) (Alter 33 Jahre) | |
| Mutter | Anna Margarethe Bergs, geb. 14 Mai 1857, Mausbach, (DE) gest. 26 Aug 1934, Mausbach, (DE) (Alter 77 Jahre) | |
| Familien-Kennung | F12814 | Familienblatt | Familientafel |
| Familie | Elisabeth Flintz, geb. 26 Sep 1885, Großkönigsdorf, Köln, (DE) gest. 24 Jan 1943, Essiger Strasse 62, Mausbach, (DE) (Alter 57 Jahre) | |||||||||||||
| Eheschließung | 27 Aug 1912 | Großkönigsdorf, Köln, (DE) [1] |
||||||||||||
| Notizen |
|
|||||||||||||
| Kinder |
|
|||||||||||||
| Familien-Kennung | F39627 | Familienblatt | Familientafel | ||||||||||||
| Zuletzt bearbeitet am | 29 Jan 2021 | |||||||||||||
| Fotos | Rüttgers, Anton (1885-1960) | |
| Ruttgers, Anton (1885-1960) ca1940-Enh | ||
| Ruttgers, Anton (1885-1960) ca 1955-Enh | ||
| Rüttgers, Anton (1885-1960) 1933 |
| Quellen |