

| Name | August Hermann Teuchert | |
| Präfix | Prof. Dr. phil. Dr. h.c. | |
| Geburt | 3 Mrz 1880 | Loppow, Landsberg, (PL) [1] |
| Geschlecht | männlich | |
| _BIOG | Der als Bauernsohn geborene Hermann Teuchert besuchte das Gymnasium in Landesberg und das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin. Er studierte in Straßburg und Berlin klassische Philologie, Geschichte und Germanistik. Zu seinen akademischen Lehrern zählen Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Karl Julius Neumann, Wilhelm Schulze, Erich Schmidt und Gustav Roethe. Früh war sein Interesse für die deutsche Grammatik und die deutschen Mundarten geweckt. Mit einer „Laut- und Flexionslehre der neumärkischen Mundart" promovierte er 1907 in Berlin. Noch im gleichen Jahr arbeitete Teuchert als Assistent am Rheinischen Wörterbuch in Bonn. Hier ergaben sich erste Berührungen mit der niederländischen Sprache. Erst Jahrzehnte später fanden die philologisches Neuland erschließenden Studien, die den sprachlichen Relikten der niederländischen Siedlungen in Deutschland galten, in seinem Buch „Die Sprachreste der niederländischen Siedlungen" ihren krönenden Abschluss. Von 1910 bis 1920 arbeitete Hermann Teuchert als Oberlehrer in Berlin. Neben seiner pädagogischen Tätigkeit widmete er sich wissenschaftlichen Arbeiten. Mit Wilhelm Seelmann zusammen legte er den Grundstock zu einem Brandenburgischen Wörterbuch. Er war seit 1913 Mitherausgeber, seit 1919 alleiniger Herausgeber der „Zeitschrift für deutsche Mundarten", des späteren „Teuthonista", zu welcher alle führenden Mundartforscher in enger Beziehung standen. 1919 an die Universität Rostock berufen, nahm Teuchert dort 1920 als ordentlicher Professor für Niederdeutsch seine Vorlesungen und Übungen über niederdeutsche Literatur und Grammatik, über Niederländisch, Phonetik, Volks- und Mundartkunde auf. Lange bevor er ab 1934 auch den Lehrstuhl für deutsche Sprache und ältere deutsche Literatur einnahm, dehnte er das Feld seiner Vorlesungen auf den gesamten Bereich der deutschen Literatur und Sprachwissenschaft aus. Schon 1920 hatte ihn Gustav Roethe zur Mitarbeit an dem von den Gebrüdern Grimm begründeten Deutschen Wörterbuch gewonnen. In über 30-jähriger Arbeit schrieb er den 15. Band dieses größten deutschen sprachwissenschaftlichen Unternehmens. Er beschritt hier neue Wege, indem er den Sachverhalten in der Darstellung des Sprachstoffes ihren angemessenen Platz zuwies, die Mundarten ausgiebiger heranzog und dabei der räumlichen Geltung und der gesellschaftlichen Sprachschichtung nachspürte. Seine ganze Liebe und der größte Teil seiner Arbeitskraft galt dann dem Mecklenburgischen Wörterbuch, dem „Wossidlo/Teuchert". Kurz vor Teucherts Tod im 92. Lebensjahr 1972 übernahm die Sächsische Akademie der Wissenschaften die Herausgeberschaft der Dialektwörterbücher in der DDR und regelte im Einvernehmen mit Teuchert noch alle grundsätzlichen Fragen der Weiterführung des Mecklenburgischen Wörterbuches. In einer nach dem Tod Teucherts an die Bezieher herausgegebenen Verlagsmitteilung heißt es: „Bis ins hohe Alter hat er tatkräftig und unermüdlich an der Fertigstellung des Werkes gearbeitet, und es war ihm noch vergönnt, die Auslieferung der 50. Lieferung zu erleben. Das Wörterbuch wird in der Weise fortgesetzt werden, wie es von ihm geplant war und wie es durch seine Handschrift geprägt ist." Für die Bearbeitung der Lieferungen existierte in jenen Jahren in Rostock-Warnemünde eine Arbeitsstelle Mecklenburgisches Wörterbuch unter Leitung von Jürgen Gundlach. 1901 Abitur, Berlin 1901-1907 Studium der Klassischen Philologie und der Germanistik an den Univ. Straßburg und Berlin 1903-1904 Militärdienst, Berlin 1907-1908 Assistent in der Redaktion des Rheinischen Wörterbuchs in Bonn unter Johannes Franck 1908-1910 Studienreferendar- und Assessor, Berlin 1910-1920 Oberlehrer am Paulsen-Realgymnasium, Berlin-Steglitz 1914-1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg in einem Infanterieregiment, zuletzt Hauptmann 1920-1945 erster o. Professor für Niederdeutsche und Niederländische Sprache und Literatur (seit 1934 zudem für Altdeutsche und Deutsche Sprachgeschichte), Univ. Rostock 1946-1954 o. Professor für Deutsche Sprache und Ältere deutsche Literatur sowie Niederdeutsche Sprache und Literatur, Univ. Rostock (1947-48 für wenige Monate aus Altersgründen ausgeschieden, ab 1948 Verlängerung des Lehrauftrags und stufenweise Amtszeitverlängerung) 1954 Emeritierung 1971 aus Pflegegründen Übersiedlung zu seinen Kindern nach Heidelberg Promotion 1907 Dr. phil., Univ. Berlin Titel der Arbeit: Laut- und Flexionslehre der neumärkischen Mundart. 1923-1924 Dekan 1913-1934 Mitherausgeber (ab 1919 Herausgeber) der "Zeitschrift für deutsche Mundarten" (1924-34 unter dem Namen "Theutonista. Zeitschrift für deutsche Dialektforschung und Sprachgeschichte") ab 1925 Verantwortlicher Bearbeiter des 15. Bandes des "Deutschen Wörterbuchs" der Brüder Grimm 1926 Gründung des Wörterbucharchivs und Beginn der Arbeit am "Mecklenburgischen Wörterbuch" (gemeinsam mit Richard Wossidlo) 1954-1965 Leiter der Arbeitsstelle "Mecklenburgisches Wörterbuch" am Institut für Deutsche Sprache und Literatur der Deutschen Akademie der Wissenschaften Berlin ab 1955 Mitglied des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung, Hamburg ab 1955 korrespondierendes Mitglied, ab 1969 auswärtiges Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften Berlin [2] | |
| Tod | 13 Jan 1972 | Schwarzwaldstrasse 16, Heidelberg, (DE) [1, 3, 4] |
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| Personen-Kennung | I18206 | Crasciniaci_20250908 ohne 20229 |
| Zuletzt bearbeitet am | 19 Jan 2014 | |
| Vater | Martin Ludwig Teuchert, geb. 30 Mrz 1838, Loppow, Landsberg, (PL) gest. 23 Dez 1927, Berlin, (DE) (Alter 89 Jahre) | |
| Mutter | Friederike Mekelburg | |
| Familien-Kennung | F89059 | Familienblatt | Familientafel |
| Familie | Nanne Anna Jahn, geb. 26 Apr 1891, Hennef, Sieg, (DE) gest. 11 Okt 1980, Heidelberg, (DE) (Alter 89 Jahre) | |||||||||||||
| Eheschließung | 20 Dez 1909 | Bonn, (DE) [1, 5] |
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| Kinder |
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| Familien-Kennung | F89039 | Familienblatt | Familientafel | ||||||||||||
| Zuletzt bearbeitet am | 19 Nov 2013 | |||||||||||||
| Fotos | Teuchert, August Hermann (1880-1972) 1 | |
| Teuchert, August Hermann (1880-1972) 2 |
| Quellen |