Das Crasciniaci-Projekt

Genealogische Sammlungen des 5-Dörfer-Archivs der früheren Gemeinde Gressenich
Stolbergs Stadteile: Gressenich, Mausbach, Schevenhütte, Vicht und Werth

Josef Wilhelm Dohmen

Josef Wilhelm Dohmen

männlich 1925 - 2002  (76 Jahre)


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Alle    |    PDF

  • Name Josef Wilhelm Dohmen 
    Geburt 21 Dez 1925  Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 2, 3
    Taufe Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3
    Geschlecht männlich 
    Tod 17 Mrz 2002  [2
    Personen-Kennung I18793  Stammbaum2
    Zuletzt bearbeitet am 3 Aug 2023 

    Vater Matthias Josef Dohmen,   geb. 24 Feb 1897, Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Dez 1953, Essiger Strasse 94, Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 56 Jahre) 
    Mutter Anna Gertrude Schläger,   geb. 17 Apr 1894, Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 20 Apr 1979, Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 85 Jahre) 
    Eheschließung 27 Sep 1924  Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [3, 4
    Familien-Kennung F14731  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Elisabeth Mohr,   geb. 22 Feb 1920, Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 26 Dez 2001 (Alter 81 Jahre) 
    Kinder 
     1. Maria Luise Gertrud Dohmen,   geb. 1 Feb 1956, Boxgraben 99, Aachen, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 30 Jan 2021 (Alter 64 Jahre)
     2. Gabriele Dohmen,   geb. 24 Mrz 1957   gest. 13 Aug 2012 (Alter 55 Jahre)
     3. Bruno Wilhelm Dohmen
    Familien-Kennung F14736  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 7 Jun 2017 

  • Notizen 
    • Josef Wilhelm Dohmen wurde am 21 Dez 1925 als erstes Kind der Eheleute Dohmen-Schläger geboren. Im Abstand von jeweils zwei Jahren folgten die Geschwister Jakobine und Arnold. Der Vater war von Beruf Stadtoberinspektor in Stolberger, die Mutter betrieb, vom Haushalt abgesehen, eine Gastwirtschaft (De Vauren). Im Anschluß an den Besuch der Volksschule in Mausbach (1931-1936) fuhren er Josef und später auch seine Geschwister täglich nach Eschweiler, wo sie das dortige naturwissenschaftliche Gymnasium besuchten. Als Josef fast 13 jahre alt war, lieferte Deuschland mit dem Überfall auf Polen Anlaß zum 2. Weltkrieg. Er hatte keine Gelegenheit mehr, das Abitur zu machen, da er im Mai 1943 zum Arbeits- und Wehrdienst eingezogen wurde. Bei der Luftwaffe sollte er zum Bordfunker ausgebildet werden. Vor der Beendigung der Ausbildung kam er in die Rückzugskämpfe in Ostpreussen. Ein russisches Explosivgeschoss traf ihn so unglücklich, daß er schwere Gesichtsverletzungen davontrug und das Augenlicht verlor. Das Letzte, was er vor der Verwundung noch hörte waren die Worte seines Unteroffiziers: Die Garbe saß. Im Lazarett wurde er nach den damaligen Möglichkeiten wieder zusammgeflickt (Ich merkte, wie jemand an meinem Kopf herumhämmerte). Nach einigen Monaten Gefangenschaft im Lager Kreuznach wurde er im Jul 1945 über das Lager Gießen entlassen. Wie es ihm gelang, von dort alleine nach Hause zu kommen, bleibt ein Rätsel. Ohne eine Begleitung mußte er darauf vertrauen, daß ihm Fremde halfen, wobei ihm einmal von einem Hilfsbereiten, dem er sein Gepäck anvertraute, seine Esssensration entwendet wurde. Schließlich erreichte er, trotz aller Widrigkeiten, Mausbach, und Eltern und Geschwister konnten ihn, freudig und traurig zugleich, in Empfang nehmen. Blinde pflegte man damals zu Bürstenbindern auszubilden. Josef hatte jedoch andere Pläne. Im Anschluß an eine blindentechnische Grundausbildung in Düren, nahm er an einem Abiturlehrgang an der Blindenstudienanstalt Marburg, Lahn teil, wo er im März 1947 die Reifeprüfung mit gut bestand. Er entschied sich daraufhin für das Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und Köln (Wintersemester 1947 bis Sommersemester 1951). In Bonn stellte eine dort lebende Verwandte (Tant Ellä) ihm und seinen jüngeren Bruder ein Zimmer zur Verfügung. Arnold studierte ebenfalls Jura und fungierte in der bonner Zeit gleichzeit als Studienhelfer, d.h. er begleitete ihn zu Vorlesungen und Seminaren und leistete ihm die Hilfestellung, die er benötigte. An den Wochenenden fuhren die beiden Brüder nach Mausbach zur Familie. Vor der Rückfahrt gab ihre Mutter ihnen stets große Mengen Butterbrotpakete mit, eins für jeden Tag der folgenden Woche. Außerdem nahmen sie Kartoffeln, Möhren etc. mit, weil die Städter Hunger litten. Erst nachdem er einen neuen Studienhelfer gefunden hatte, konnte er sich 1953 zum 1. Staatsexamen melden. Im November bestand er das Referendarenexamen vor dem Justizprüfungsamt beim Oberlandesgericht Köln. Inzwischen traf Josef seine spätere Frau und sie verliebten sich ineinander. Sie heirateten am 28. Septemberg 1949, kirchlich dann in 1953. Da er zunächst wiederum keinen Studienhelfer hatte, konnte er erst im Apil 1955 den juristischen Vorbereitungsdienst beginnen. Im Sommersemester 1957 besuchte er die Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. 1959 bestand er die große juristische Staatsprüfung. Inzwischen kamen die Kinder Maria (1956), Gabriele (1957) zur Welt. Der Bruder Bruno folgte in 1958, einen Tag vor Weihnachten. 1959 erhielt Josef Dohmen eine Stelle in Köln, zunächst als Postassessor. 1961 wurde er zum Postrat befördert und die Familie zog nach Köln. 1962 wurde er zum Beamten auf Lebenszeit ernannt. Im Laufe der Jahre stieg er bis zum Oberpostirektor auf (1970). Zwanzig Jahre ging er der Arbeit in der Oberpostdirektion nach, bis er sich zu Ende 1980 vorzeitig in den Ruhestand versetzten ließ. Josef und Elisabeth Dohmen zogen wieder in die alte Heimat, nach Mausbach. Zuerst wohnten sie mit der unverheirateten Tochter in alten Haus Essiger Strasse 37 (heute Dechant-Brock-Strasse). Später bauten sie in der der Dechant-Brock-Strasse 95 (auf dem Vauren-Grund) ein Haus. Josef Dohmen hatte nun Gelegenheit in seinen geliebten Mausbacher Wald spazieren zu gehen, zu lesen, Radio und Hörbücher zu hören und ‚last but not least‘ sich mit Freunden zu feucht-fröhlichen Weinabenden zu treffen. Von Josef wurde dieser Freundeskreis als Suff-jett-Union oder Räuber-Synode bezeichnet. Er hatte schon immer Sinn für Humor. 2000 erkrankte seine Frau an Krebs und starb am 25 Dez 2000. Mit Josefs Gesundheit war es auch schon länger bergab gegangen. Er folgte seiner Ehefrau im Mär 2001. Er hat stets für seine Familie in vorbildlicher Weise gearbeitet und gesorgt. Seine Gedanken kreisten immer darum, daß es keinem in der Familie an etwas fehlte. Er war gerecht und verantwortungsbewußt und seine Kinder sind ihm alle sehr dankbar. [5]

  • Quellen 
    1. [S810] Hamacher, Wilhelm, 5 Generationen der Familie Schläger.

    2. [S7643] 2002 Familienanzeigen.

    3. [S11344] Hamacher, Wilhelm, Vorfahren Bruno Dohmen geb. 1958.

    4. [S14111] Totenzettelsammlung Frey.

    5. [S23504] Reichel, Maria, Ergänzungen und Korrekturen zur Ahnentafel Maria Dohmen verheiratete Reichel.