Notizen |
- Sie wurde bereits als Dreijährige aufgrund des Friedensvertrages von Arras vom 23 Dez 1482, den die Flamen mit Ludwig XI. von Frankreich geschlossen hatten, als "Friedenspfand" mit dem französischen, 13-jährigen Thronfolger Karl VIII. verlobt wurde. Schon wenige Monate später schickte ihre Familie sie, wie es im Vertrag vereinbart worden war, an den Hof ihres zukünftigen Gatten.
Die französische Regentin Anne von Beaujeu ließ aus politischen Gründen die Ehe zwischen der mittlerweile 11-jährigen Margarete und dem 21-jährigen Karl VIII., die noch nicht körperlich vollzogen war, für ungültig erklären, damit ihr Bruder die Erbin der Bretagne heiraten konnte.
Bereits ein Jahr nach dem Tod ihres zweiten Mannes Don Juan beschloß ihr Vater, sie erneut zu vermählen. Der Auserwählte war Herzog Philibert II. von Savoyen, der einzige Bruder ihrer ehemaligen Freundin Louise von Savoyen, der erst Ende 1499 seine erste Frau Jolanthe, die gleichzeitig seine Cousine war, verloren hatte. Savoyen war wegen seiner militärisch-strategischen Lage - als Tor nach Italien - für Maximilian I. von besonderer Wichtigkeit. So wurde Margarete schließlich 1501 auf den Weg zu ihrem dritten Gatten, der wie sie 21 Jahre zählte, geschickt, den sie schon von früher her flüchtig kannte, da auch er am Hofe Karls VIII. erzogen worden war. Als Mitgift nahm sie ihre spanische Witwenpension von 20000 Goldtalern und einen Teil der von ihrem Vater versprochenen 300 000 Goldtaler mit, die in 10 Jahresraten bezahlt werden sollten. Für den Fall einer Witwenschaft wurde von ihres Gatten Seite die Auszahlung von 12000 Goldtalern versprochen.
Ihre Heirat fand unterwegs in Dôle per procurationem statt. Als Stellvertreter ihres Gatten diente dessen sieben Jahre ältere Halbbruder René, von dem sie auch das Hochzeitsgeschenk, ein Diamantherz mit einer großen Perle, überreicht bekam. 67 Tage dauerte die gemächliche Reise zu ihrem Gemahl, dem sie schließlich in Romainmoutier in einer relativ schlichten Hochzeitsfeier das Jawort gab. Dafür soll die Hochzeitsnacht laut ihrer Begleiter sehr lange gedauert haben. Das frisch vermählte Paar hatte doch wahrlich am nächsten Tag bis 12 Uhr mittags geschlafen!
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