| Leben & Wirken |
Hermann Münch war zu einer nicht bestimmten Zeit Statthalter in Nörvenich.
Seit etwa 1530 müssen die Erbpächter [des Nebengutes in Olleheim, später Gressenicher Hof genannt] eine rege Bautätigkeit in Ollesheim entfaltet haben. Zunächst baute Schöffe Arnold Kempen ein großes Tor von 4 Verbund, 2 Gebäu hoch und mit Leien (Schiefer) gedeckt, außerdem neben der schon bestehenden großen Scheune eine neue kleine von 4 Verbund. Hermann Münch setzte in verstärktem Maße fort: das Haus wird um 1 Verbund erweitert, ein neuer Stall von 4 Verbund gebaut, der vom Wind abgetragene alte Stall von 6 Verbund zwischen Pferdestall und Scheune neu aufgeführt. Der Hof scheint damals seine späteren Proportionen erhalten zu haben. Diese von den Erbpächtern auf eigene Kosten ausgeführte Vergrößerung erweckte den Neid des damaligen Eigentümers, Ulrich Scheiffart von Merode, der selber die Nörvenicher Burg um ein Bedeutendes ver- . größert hat. Vertrauend auf seine guten Beziehungen - er war 1562 mit dem Herzog von Jülich bei der Krönung Kaiser Maximilians zugegen 53) - strengte er gegen Hermann Münch den Prozeß an, den er durch drei Instanzen durchhielt und nach dem endlichen, für ihn' negativen Urteil, sogar ans Reichskammergericht brachte, das aber nach weiteren 20 Jahren das für ihn negative Urteil der Vorinstanz bestätigte. Ulrichs Vorhaben, ging offensichtlich darauf hinaus, aus dem ohne sein Zutun erheblich vergrößerten Hof so oder so eine erheblich größere Nutzung zu ziehen. Er behauptete, Hermann Münch habe die Erbpacht verwirkt wegen Veräußerung des oben erwähnten Irresheimer Unterpfandes, wegen vertragswidriger Abholzung des in der Erbpacht einbegriffenen Waldes zwecks Aufführung unnötiger Hofbauten, und wegen eines Pachtrückstandes. [1] |