

| Name | Heinrich III. von Binsfeld | |
| Präfix | Abt | |
| Suffix | von Kornelimünster | |
| Geburt | um 1480 | Rheinland, (DE) |
| Geschlecht | männlich | |
| _BIOG | Abt Heinrich III. von Binsfeldt war von 1491 bis 1531 Abt der Reichsabtei Kornelimünster, einem bedeutenden Benediktinerkloster nahe Aachen. Während seiner Amtszeit festigte er die Stellung der Abtei innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Amtszeit als Abt (1491–1531) Heinrich III. wurde 1491 zum Abt der Reichsabtei Kornelimünster gewählt und übte dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahr 1531 aus. Während seiner 40-jährigen Amtszeit initiierte er bedeutende bauliche Erweiterungen der Abteikirche, darunter die Errichtung der Kreuzkapelle mit einer Heilthumskammer zur Aufbewahrung von Reliquien. Auch das Kirchendach wurde unter seiner Leitung erneuert. Ein herausragendes Beispiel seines Engagements ist der von ihm gestiftete Anna-Altar in der Apsis des inneren Südschiffs der Kirche St. Kornelius. Dieser wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Meister Tilman angefertigt und zählt zu den Hauptwerken der niederrheinisch-kölnischen Schule. Der Altar wurde geschaffen, um das im Jahr 1501 für kurze Zeit in Kornelimünster befindliche Annahaupt, eine Reliquie der heiligen Anna, angemessen präsentieren zu können. Politisches und wirtschaftliches Wirken Abt Heinrich III. war nicht nur geistlicher, sondern auch politischer Akteur. Im Jahr 1513 erhielt er von Johann von Kleve die Zusage zur Rückzahlung einer Schuld des verstorbenen Herzogs Wilhelm über 1.200 Gulden. Zudem verkaufte er 1528 eine Hofstatt der Abtei in Köln an Wilhelm II. von Neuenahr, was auf seine aktive Rolle in wirtschaftlichen Angelegenheiten hinweist. ⚖️ Rechtsstreit mit Vinzenz von Efferen Ein weiterer Beleg für seine politische Einflussnahme ist ein Streit mit Junker Vinzenz von Efferen, dem Amtmann von Herzogenrath. Dieser errichtete einen Mühlengraben auf einem Gebiet, das die Abtei als ihr Eigentum betrachtete. Abt Heinrich III. setzte 1510 erfolgreich die Ansprüche der Abtei durch, was zu einer Neufestlegung des Stolberger Gebiets führte. ⚖️ Rechtsstreit mit dem Herzogtum Jülich Im selben Jahr, 1497, reichte Abt Heinrich III. eine Klage beim Reichskammergericht gegen Adrian von Nesselrode, den jülischen Amtmann, ein. Der Vorwurf lautete, dass Nesselrod seine Schutzpflichten verletzt habe, indem er Untertanen des Abtes gefangen nahm und in Schönforst festhielt. Dieser Rechtsstreit verdeutlicht die Spannungen zwischen der Reichsabtei und dem benachbarten Herzogtum Jülich. Vermächtnis Abt Heinrich III. von Binsfeld hinterließ ein bedeutendes Erbe in Kornelimünster. Seine baulichen und kulturellen Beiträge prägen die Abtei bis heute. Sein Porträt ist in der Kirche St. Kornelius erhalten und zeugt von seiner herausragenden Stellung in der Geschichte des Klosters. ?️ Reichsunmittelbarkeit und kaiserliche Bestätigung Am 14. September 1497 verlieh Kaiser Maximilian I. dem Abt Heinrich III. die Regalien und bestätigte alle Freiheiten und Privilegien der Abtei. Diese Urkunde, ausgestellt in Steynheim, bekräftigte die Reichsunmittelbarkeit der Abtei, wodurch sie direkt dem Kaiser unterstellt war und nicht den regionalen Fürsten. Die Urkunde wurde durch den kaiserlichen Kanzler, Erzbischof Bertold von Mainz, unterzeichnet. ? Beziehungen zu Lehnsmännern Während der Amtszeit von Abt Heinrich III. wurde Matthias Pütz zu Remagen als Lehnsmann auf der Burg Gressenich erwähnt. Diese Burg war ein Ritterlehngut unter der Herrschaft der Abtei Kornelimünster. Lehnsmänner wie Matthias Pütz waren verpflichtet, dem Abt das sogenannte „Heergewäte“ (Kleidung, Rüstung, Pferd) zu übergeben, was später oft durch Geldzahlungen ersetzt wurde. | |
| _ORIGIN | Abt Heinrich III. von Binsfeld war eine bedeutende Persönlichkeit der Reichsabtei Kornelimünster bei Aachen und prägte das Klosterleben im frühen 16. Jahrhundert maßgeblich. Heinrich von Binsfeld wurde um 1480 im Rheinland geboren. Sein Vater war Johannes von Binsfeld, seine Mutter Otta von Bronckhorst zu Binsfeld. Er entstammte einer angesehenen Familie, die mehrere bedeutende Persönlichkeiten hervorbrachte. Sein Bruder Werner von Binsfeld war Landdrost des Herzogtums Jülich und Amtmann zu Nideggen, während ein weiterer Bruder, Jakob von Bynsfeld, Domherr in Trier und später Ritter des Deutschen Ordens in Preußen war. | |
| Tod | 13 Apr 1531 [1, 2] | |
| Verbindung | Lehnsmann Matthias Büttgen | Pütz, zu Remagen | |
| Verbindung | Adrian von Nesselrode | |
| Verbindung | Junker Vinzenz von Efferen | |
| Personen-Kennung | I28042 | Crasciniaci_20250908 ohne 20229 |
| Zuletzt bearbeitet am | 25 Mai 2025 | |
| Vater | Johannes von Binsfeld | |
| Mutter | Otta von Bronckhorst von Binsfeld | |
| Familien-Kennung | F59861 | Familienblatt | Familientafel |
| Quellen |