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Kunigunde von Steffeshausen stammte aus einem alten Adelsgeschlecht des Grenzgebiets Eifel/ Ardennen. Steffeshausen ist ein Dorf bei Burg Reuland im heutigen Ostbelgien. Nach diesem Ort benannte sich eine Adelsfamilie, die im 14. und 15. Jahrhundert häufig in Urkunden auftaucht . Kunigundes Vater war Diedrich (Dietrich) von Steffeshausen (in einer Quelle irrtümlich „Gedlich“ genannt ), der mit Margaretha von der Berg verheiratet war . Aus dieser Ehe entstammte Kunigunde als Tochter. Weitere Geschwister sind in den bekannten Quellen nicht ausdrücklich erwähnt, so dass Kunigunde möglicherweise das einzige Kind war.
Am 15. November 1477 wurde zwischen Johann von Hillesheim und Kunigunde von Steffeshausen ein Heiratsvertrag geschlossen. Darin wird Kunigunde ausdrücklich als „Tochter Diedrichs von Steffeshauſen und Greten (Margaretha) von dem Berg“ bezeichnet. Ihr Onkel väterlicherseits, Peter von Steffeshausen, spielte bei dieser Verbindung ebenfalls eine Rolle: Er besiegelte den Heiratsvertrag seines Mündels und schenkte seiner Nichte Kunigunde zur Hochzeit 100 Gulden, wie eine Urkunde aus dem Jahr 1480 belegt. Dies unterstreicht, dass Kunigunde aus einer wohlhabenden adligen Familie kam und dass ihre Verwandten aktiv an der Ehestiftung beteiligt waren.
Namensvarianten: In den Quellen erscheint Kunigunde überwiegend mit dem Herkunftsnamen „von Steffeshausen“. Vereinzelt jedoch – insbesondere in einer Urkunde von 1523 – wird sie als „Kunigunde von Gressenich“ bezeichnet . Diese abweichende Bezeichnung hat zu der Frage geführt, ob Kunigunde von Steffeshausen und Kunigunde von Gressenich unterschiedliche Personen seien. Nach sorgfältiger Auswertung der Quellen ist jedoch klar, dass beide Namen dieselbe Person meinen. Kunigunde, die Gattin Johanns von Hillesheim, war gebürtig von Steffeshausen; der Namenszusatz „von Gressenich“ in späteren Dokumenten dürfte auf familiäre Verbindungen zum Geschlecht der Herren von Gressenich zurückzuführen sein. Tatsächlich traten beim Heiratsvertrag 1477 mehrere Angehörige der Familie von Gressenich als Vertragszeugen und -parteien auf: Genannt werden Claes (Nikolaus) von Gressenich – der „für sich und seine Mutter“ unterschrieb – sowie Reinhard und Bernhard von Gressenich . Dies legt nahe, dass Kunigundes Mutter oder ein anderer naher Verwandter eine geborene Gressenich war oder dass die Familie Gressenich eine Vormundschafts- oder Patenschaftsrolle bei Kunigunde innehatte. Margaretha von der Berg (Kunigundes Mutter) könnte aus dem Umfeld der Gressenichs stammen oder in zweiter Ehe mit einem Gressenich verheiratet gewesen sein – sicher ist, dass enge Beziehungen bestanden. Die Gressenich waren ein niederrheinisches Adelsgeschlecht, benannt nach der kleinen Herrschaft Gressenich bei Stolberg (Herzogtum Jülich). Allerdings sind schriftliche Nachrichten zu dieser Familie spärlich – selbst ein Heimatforscher des 19. Jahrhunderts beklagte, er habe „vergebens [sich] bemüht, Nachrichten von der Familie von Gressenich zu erhalten“ . Die Bezugnahme auf Kunigunde als „von Gressenich“ in einer Urkunde von 1523 dürfte daher lediglich eine alternative Orts- bzw. Familienzuordnung derselben Person sein. In einer späteren Urkunde von 1539, als Kunigunde bereits Witwe ist, wird sie wieder eindeutig „Kunigunde von Steffeshauſen, die Wittwe Johanns von Hillesheim“ genannt . Es besteht demnach kein Zweifel, dass Kunigunde von Steffeshausen und Kunigunde von Gressenich identisch sind – Kunigunde brachte also das Erbe und den Namen der Steffeshausener Familie in die Ehe ein, während die Gressenich-Verbindung eine sekundäre Herkunftsbezeichnung aufgrund verwandtschaftlicher Bande darstellt. [1] |