| Leben & Wirken |
Seine Ernennung datiert vom 1 Mai 1818 und seine nachherige Berufung auf die Pfarrstelle bei Derichsweiler vom 1 Apr 1829. Als er wegen Schwäche sein Amt nicht mehr verwalten konnte, zog er nach Bessenich in die Pfarre Zülpich, woselbst er geisteskrank starb. Er errichtete in Schevenhütte am 1 Oktober 1820 die Bruderschaft von Jesus Maria und Joseph, welche noch [laut A. Bommes] bis mindestens 1898 bestand. Pfarrer Scheper vollendete am 14 Dezember 1826 eine Materialiensammlung und Vorarbeit zur Anlegung eines Kirchenlagerbuches, welches unter seinem Nachfolger, Johann Adam Lauterborn in zwei Exemplaren angefertigt und am 5. und 12 Okt 1833 von der Königlichen Regierung zu Aachen endgültig festgestellt und genehmigt wurde.
Von Johann Michael Scheper ist noch ein Bildnis in Form eines Zierreliefs vorhanden welches durch ungewöhnliche Umstände als sein wahrscheinliches Bildnis überliefert wird. Die Geschichte hierzu ist wie folgt: Bis ins späte 18. und 19. Jahrhundert wurde in Schevenhütte noch die Eisenfeingußkunst betrieben. Als der Historiker Dr. August Voigt in den 1930ern Beispiele der erstaunlich vollendeteen Schnitz- und Formgießkunst untersuchte fand er im Besitz einer Schevenhütter Reidmeisterfamilie ein in jeder Beziehung bodenständiges Originalstück vor (siehe Abbildung 3 aus "Kunstgußarbeiten aus alten Eisenhütten des Dürener Landes"). Voigt beschrieb dieses Stück folgendermaßen: Man sieht dargestellt einen etwas ältlich-behäbigen Mann auf einem niedrigen Schemel in gebückter Haltung sitzend, die Füße in etwas unbeholfener Art gegeneinander verkrampft, im Gesicht aber den unverkennbaren Ausdruck rechten Wohlbehagens, der durch die Haltung der fingerverschränkten Hände noch verstärkt erscheint. Auf einem etwas ungefügen, groben Tisch liegt die Tabakspfeife und die Schweinsblase mit einem Rest Tabak darin. Voigt zeigte diese Figur dem damals fast neunzigjährigen Herrn Voossen in Hürtgen, der als 12-15jähriger Junge noch mit den Fuhrwerken, die aus den Eifelbergen das Eisenerz über den Rennweg zu den Hütten transportierten, oft auch nach Schevenhütte kam. Hier war damals noch ein, wenn auch nur mehr geringer Eisenhüttenbetrieb im Gange gewesen. Von der Zeit her sei ihm gerade jenes gußeiserne Bildnis noch sehr gut in der Erinnerung, den er habe die gleichen Stücke damals in dem Werkstattraum der alten Gießhütte gesehen, wohin sie Eisen oder Erz zu bringen hatten. Der Gießmeister habe ihm damals erzählt, was es mit der dargestellten Person für eine Bewandtnis gehabt habe. Danach stellte sie niemand anders dar als den geistlichen Herrn von Schevenhütte aus der Zeit um 1820. Den alten Herrn soll das Rheuma oder Zipperlein stark geplagt haben, und jedesmal, wenn eine Eisenschmelze abgestochen wurde, sei er in der Hütte erschienen und habe sich mit dem Rücken möglichst nahe an die Rinne mit der ausfließenden Eisenglut gesetzt, wo er die ausstrahlende Hitze überaus wohltuend für's Zipperlein empfunden habe. Diesen Ausdruck hatte der Gießformstecher eingefangen.
Im betreffenden Zeitraum war Johann Michael Scheper nun der geistliche Herr von Schevenhütte. Daß es sich bei der abgebildeten Person um Pfarrer Scheper handelt, wird durch Pfarrer Bommes Bemerkungen zu Schepers Gesundheitsbild unterstrichen. [1, 2] |