Das Crasciniaci-Projekt

Genealogische Sammlungen des 5-Dörfer-Archivs der früheren Gemeinde Gressenich
Stolbergs Stadteile: Gressenich, Mausbach, Schevenhütte, Vicht und Werth

Pfarrer Robert Geimer

Pfarrer Robert Geimer

männlich 1880 - 1957  (76 Jahre)


Angaben zur Person    |    Medien    |    Quellen    |    Alle    |    PDF

  • Name Robert Geimer 
    Präfix Pfarrer 
    Geburt 21 Okt 1880  Selbach, Wissen, Siegen, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 2
    Geschlecht männlich 
    Leben & Wirken Robert Geimer wurde zu Selbach bei Wissen am Fuße des Westerwaldes als zweitjüngstes Kind von fünf Geschwistern geboren. Sein Vater war Maurermeister. Er studierte an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn und besuchte das kölner Priesterseminar. Am 14 Mär 1908 empfing er durch Kardinal Fischer (HB, 3 Jun 1953) im Hohen Dom zu Köln die hl. Priesterweihe (NA, 23 Aug 1958).

    Während seiner Zeit in Eilendorf (DE) war er Präses der Marianischen Jungfrauenkongregation. Er ging 1924 daran dieser Kongregation eine zeitgemäße straffe Organisation zu geben, ein geregeltes Vortragswesen und Kurse zur beruftlichen und hauswirtschaftlichen Ertüchtigung der weiblichen Jugend einzurichten. Das Wirken und Schaffen der Kongregation wurde von Regierungsstellen wiederholt als vorbildlich bezeichnet (EP, 27 Sep 1931). Die Jugendarbeit setzte er in Schevenhütte, wo er Jugendgruppen einrichtete, fort. Sein erstes Werk in der Pfarre Schevenhütte war die Erbauung des Jugendheimes. Aus der Pfarrjugend entstand ein Trommler- und Pfeiffenkorps. Im Geschehen der Kriegs- und Vorkriegszeit ging es unter. Während seiner Zeit wurde 1935 das 100jährige Heimbacher Wallfahrtsjübiläum gefeiert. In der ersten Zeit seines Wirkens in Schevenhütte ließ Pfarrer Geimer die Pfarrkirche restaurieren. Dazu verpflichtete er den Aachener Kirchenmaler Emonds-Alt, der auch nach dem Kriege (1951) die Pfarrkirche wieder in einen würdigen Zustand versetzte. Das Krieggeschehen ging nicht vorüber ohn Wirkung zu hinterlassen. (…) Kirche, Pfarrhaus und Pfarrheim wurden sehr in Mitleidenschaft gezogen. Als einer der letzten ging Pfarrer Geimer von Schevenhütte fort und fand bei einem Teil seiner Pfarrkinder in Aachen Unterkunft. Uberall trat er vermittelnd ein. Nach der Rückkehr nach Schevenhütte - 6 Monate später- hielt er den ersten Gottesdienst nach dem Krieg hielt er im Saal des Hotel Roeb (HB, 3 Jun 1953).

    Robert Geimer war sehr an der Sagen- und Vorgeschichte Schevenhüttes interessiert. Er schrieb unter anderem zu diesm Thema Artikel für die Heimatblätter des Landeskreises Aachen (Heft 4, 7. Jahrgang 1937). Ihm ist es auch zu verdanken, daß auf eine Anlage aus der Bronze- un d frühen Eisenzeit aufmerksam gemacht wurde, die sich auf dem "Burgberg" in Schevenhütte befindet. Die Wallanlage diente wohl als Rückzugmöglichkeit für Menschen und Tiere in unsicheren und kriegerischen Zeiten (Zeitschrift Aachener Geschichts Verein, H. 56, 1935, S. 207/8 & AN, No. 118, 23 May 1979). Am 11 Sep 1935 begannen unter der Leitung von Dr. Köhne aus Aachen Ausgrabungen an dieser Fliehburg (WB, 13 Sep 1935).

    Der innere Wall I wurde 523 ± 30 v. Chr. errichtet und unzerstört aufgelassen. Der äußere Wall II wird mit 506 ± 35 v. Chr. als etwas jünger eingestuft. Er wurde durch Feuer, wahrscheinlich bei einer kriegerischen Auseinandersetzung zerstört. Da außer den Wällen keine Siedlungsspuren zu finden sind, handelte es sich vermutlich um eine Fliehburg. Diese Höhenbefestigung wird von H.E. Joachim aufgrund von C14-Untersuchungen an den Übergang von der Späthallstatt zur Frühlatènezeit (ca 500 v. Chr.) datiert.

    Geimer hatte eine große Sammlung prähistorische Funde, die jeder im Pfarrhaus besichtigen konnte. Sein Vorhaben, eine umfassende Geschichte über die Schevenhütte und seine Umgebung zu schreiben, konnte er nicht vollenden, weil im Krieg die mühsam zusammengetragenen Unterlagen nd ein großer Teil seiner Sammlungen vernichtet wurden. Trotz seines hohen Alters widmete sich Geimer der Volksschularbeit nach dem Kriege, vor allem im Kreis Düren (o.A.,1957).

    Anfang April des Jahres 1936 fand Christian Franzen aus Vicht auf seinem Gartengrundstück in der Leuwstraße, etwa 40 bis 50 Meter oberhalb der damaligen Schmiede einen römischen Münzschatz, der in nur 25 cm Tiefe lose zwischen Holkohleresten geboren werden konnte. Die läßt darauf schließen, daß die Münzen beim Brand eines Hauses begraben wurden. Dieser Sammelfund von 45 römischen Münzen wurde von Pfarrer Geimer aus Schevenhütte sichergestellt und 1936 im Städtischen Heimatmuseum Aachen ausgestellt. Später wurde der "Vichter Münzschatz” dem damaligen Kreisheimatmuseum in Kornelimünster zugeführt, wo er leider durch Kriegseinwirkungen verloren ging und seitdem verschollen ist.

    "In unserem engeren Siedlungsgebiet konnten sich bisher zwei von diesen alten Fliehburgen mit Sicherheit nachweisen lassen. Beide lagen, nicht unähnlich mittelalterlichen Höhenburgen, auf Bergen, die seit eh und je als "Burgberge" bezeichnet worden waren. Beide Fliehburgen sind erst vor einem Menschenalter durch die Aufmerksamkeit des damaligen Ortspfarrers von Schevenhütte entdeckt worden.”

    Andere steinzeitliche Artefakte, die Geimer während seiner Zeit in Schevenhütte sicherstellte, sind beim Amt für Bodenkmalpflege registriert (RAB Fundnummber 712/009).

    Krankheitshalber zog er 1953 in seine Heimat zurück.  [3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11
    Tod 24 Aug 1957  KH, Witten a.d. Ruhr, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 3, 12
    • 22.15 Uhr;
    Personen-Kennung I33557  Crasciniaci_20250908 ohne 20229
    Zuletzt bearbeitet am 24 Dez 2024 

    Vater NN Geimer 
    Mutter NN NN 
    Familien-Kennung F1565  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Geimer, Robert Pfarrer (1880-1857) 1933
    Geimer, Robert Pfarrer (1880-1857) 1933
    Geimer, Robert Pfarrer (1880-1857) 1933-Enh
    Geimer, Robert Pfarrer (1880-1857) 1933-Enh
    Geimer, Robert (Pfarrer) (1933)
    Geimer, Robert (Pfarrer) (1933)
    Geimer, Robert (1880-1957) ca 1935
    Geimer, Robert (1880-1957) ca 1935
    Geimer, Robert (1880-1957) 1 Mai 1951-Enh
    Geimer, Robert (1880-1957) 1 Mai 1951-Enh
    Geimer, Robert.tif
    Geimer, Robert.tif
    Kinderkommunion Heinz Wittmann 1940
    Kinderkommunion Heinz Wittmann 1940
    Dia277 Schlagplatz aus der Mittelsteinzeit
    Dia277 Schlagplatz aus der Mittelsteinzeit

  • Quellen 
    1. [S37] Anzeige, Danksagung, Geburtsanzeige, Hochzeitsanzeige oder Todesanzeige oder Sterbezettel.

    2. [S2682] Hillebrand, Wilhelm, Fortschreibung der Chronik von Pfarre Schevenhütte.

    3. [S36] Publikationen und Zeitschriften des Raumes Aachen, Düren, Stolberg, Eschweiler.

    4. [S794] Fränz, K. Heinz und Otto Stiel, Chronik der Heimbachwallfahrt.

    5. [S5626] Kaulen, Rolf, Kulturlandschaftsentwicklung im Einzugsgebiet des Wehebaches am Nordrand des Vennsattels.

    6. [S15563] Siepen, M. Dr. und W. Wegener, Gemeinde Stolberg, Kreis Aachen, Ortsteil Gressenich, Reg. Bez. Köln.

    7. [S26843] Auszug aus der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins „Aachen 1936.

    8. [S120] Schreiber, Helmut & Jakob Clemens & Katharina Schreiber, Schreiber, Clemens, Schreiber: Vicht 2 (1989).

    9. [S16095] Kaemmerer, Walter Dr., Eschweiler in seiner Geschichte, (Herzogdruck Eschweiler).

    10. [S30136] Lieck, Klaus, Schevenhütte 1960er Jahre, Personen, Haus Esser u.a. - Dias F.

    11. [S12] Lieck, Klaus, Lieck: Alt-Schevenhütte (1980) » GDS 0012.

    12. [S468] Beckers, Hubert, 700 Jahre St. Severin 1293 - 1993.