Notizen |
- Menachem Mendel Darevsky war Sohn einer relativ wohlhabenden jüdisch-russischen Familie. Es gab auch Darevskys in Lachowicze. Der Name kommt von Dareve, einem Dorf bei Lachowicze.
Während der 1890 nahm die Judenverfolgung in Russland sehr zu. Mehr als 100 000 Juden verließen Russland jährlich während dieses Jahrzehnts. In den späten 1890er Jahren verließen Chaya und Menachem Russland und zogen nach London. Dort änderten sie ihre Namen in Max und Annie Deckston.
Zuerst überlegten sie wohl noch ob sie Chaya Toibas Schwester Rachel nach Amerika folgen sollten, aber sie schafften es zuerst nur einmal bis London, wo sie im nebligen und feuchten Klima lebten, welches Menachem Mendel nicht bekam. Das Leben in Whitechapel, dem verarmten jüdischen Quartier in London war auch nicht viel besser als das Leben in Yekaterinoslav.
Man riet ihnen nach Neuseeland (NZ) zu ziehen. Nach einigen Jahren zogen die Deckstons nach Neuseeland (NZ), weil sich Max glaubte, daß das dortige Klima besser für seine Gesundheit sein würde. Die Eheleute kam am 5 Mär 1900 in Wellington an und ließen sich auf einer Farm in Lower Hutt nieder. In 1913 verkauften sie die Farm und zogen nach Wellington.
Am Grundstücksmakler wurde Max sehr wohlhabend und wurde dann Wohltäter. Trotz strikter Einwanderungsbeschränkungen brachte er jüdische Kinder aus Polen vor dem Zweiter Weltkrieg in Sicherheit. Die Deckstons hatten keine eigenen Kinder.
1930 reisten die Deckstons nach London. Aus einem Bericht des Chief Officers of Public Assistance des London County Councils (LCC) vom 14 Aug 1930 geht hervor, dass die Deckston Vorbereitungen treffen würden, in Wellington (NZ) ein Waisenhaus zu errichten. Sie stellten bei der Jewish Orphanage Norwood den Antrag für die Emigration von 12 Jungen und 4 Mädchen, Jüdischer Abstammung mit Britischer Staatsangehörigkeit. In London trafen Sie Miss H. Adler J.P., die Vorsitzendes der Verwaltungskommittes des Mile End Chirldren’s Home, die diese Pläne positiv einschätzte und befürwortete. Auch der High Commissioner für Neuseeland in London stellte eine Zustimmung in Aussicht.
Am 20 Okt 1930 berichtete der Chief Officer des LCC über den Fortschritt in dieser Angelegenheit. Die Deckston waren zwischenzeitlich vom Vorsitzenden des Sub-Committees überprüft worden und hatten erklärt die Reisekosten zu übernehmen. Die Verantwortlichen hatten eine Liste von möglichen sieben Kindern erstellt, zu denen auch eine gewisse Seniesky or Isaacs, Miriam” gehörte. Die Reise nach Neuseeland sollte vor Weihnachten 1930 sein.
Am 13 Nov 1931 tagte der LCC erneut. Es wurde berichtet, dass man nicht erfolgreich war die beabsichtigte Gruppe von Waisenkindern zusammenzustellen. Letztendlich waren nur zwei geeignete Waisen übriggeblieben. Der Immigration Officer für Neuseeland, der Vollmacht von Mr. und Mrs. Deckston hatte, glaubte, dass die Deckston nicht mit diesem Plan einverstanden sein würden, sondern auch dem vollen Kontingent der 16 Kinder bestehen würden. Nach Rücksprach mit den Deckstons, berichtet der Immigration Officer, dass die Deckston auch eine geringere Anzahl von Waisen annehmen würden. Eins der beiden aufgeführten Kinder war Miriam Seniesky (born 27.3.23) (20953)”.
Mitte der 1920er besuchten Max und Annie Deckston ihre Familien in Polen und Russland. Später assistierten die Deckstons verschiedene Mitglieder ihrer erweiterten Familie sich in Neuseeland (NZ) niederzulassen. Diese Familien waren Teil einer Gruppe von ungefähr 50 jiddischsprachigen polnischen und russischen Juden der jüdischen Gemeinde Wellington.
Die Deckstons glaubten an harte Arbeit und Bedürfnislosigkeit; aber sie konnten manchmal schwierig sein. Anfang der 1930er kehrten Max und Annie erneut nach Polen zurück und waren von der angetroffenen Armut sehr erschüttert. Sie erlebten auch wie Anti-Semitismus das Leben vieler Juden beeinträchtigte. Als sie die vielen Kinder in den Waisenhäusern sahen, einige davon mit ihnen verwandt, entschieden sie sich diese für ein besseres Leben nach Neuseeland zu bringen. Die Deckstons betrieben ab dann ein Waisenhaus in Berhampore, Wellington, welches die jüdischen kosher” Regeln befolgte.
Nachdem sie die Beschränkungen der neuseeländischen Einwanderungspolitk überwunden hatte, holten sie 20 polnische Kinder in zwei Gruppen. Die erste Gruppe mit acht Kindern kam am 12 Jun 1935 und die zweite Gruppe mit 12 Kindern am 17 Apr 1937. Sie versuchten in den späten 1930ern eine weitere Gruppe mit acht Kindern zu holen, aber die Hindernisse durch die Einwanderungsbehörden waren zu groß.
1932 holten sie Miriam Sinitsky nach Neuseeland und adoptierten sie. Es gab noch ein weiteres Waisenkind, welches den Namen der Deckstons trug, also auch vermutlich adoptiert wurde. Sie hieß Eileen und ihr name in polnischer Sprache bedeutete Niemand”. Nachdem sie heiratete trug sie den Namen Silestean.
Nach dem Tod von Max und Annie wurde das Waisenhaus fortgeführt und von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Wellington geleitet. Als alle Kinder erwachsen waren wurde das Waisenhaus geschlossen. [1, 2, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18]
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