Notizen |
- Therese Linzenich geb. Hamacher wurde nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1919 in Stolberg-Mausbach als Tochter von Peter Hamacher und Maria Elisabeth Heidbüchel geboren. Therese Linzenich war von Beruf Fakturistin und wechselte 1941 als Verwaltungsangestellte zur Gemeinde Gressenich und war dort während der Kriegsjahre Leiterin des Melde- und Standesamtes. Sie war bis zu ihrer Eheschließung 1948 dort tätig. Nach verschiedenen anderen Teilzeitbeschäftigungen übernahm sie von 1969 bis 1985 als Pfarramtsekretärin Verwaltungsaufgaben der Pfarre St. Markus in Mausbach. In 2009 musste sie leider aus gesundheitlichen Gründen ihr geliebtes Mausbach verlassen und lebte ab dann im Seniorenzentrum Stadtresidenz in Simmerath. Vor vielen Jahrzehnten begann Frau Linzenich sich der Familienforschung zu widmen. Viele Personen, die etwas über ihre Familie und ihre Vorfahren wissen wollten, gingen zu Therese Linzenich, denn sie hat ein außerordentliches Talent, welches seinesgleichen sucht. Sie brauchte viele standesamtliche und kirchliche Urkunden erst gar nicht anzufordern, denn Sie erinnert sich an diese Urkunden. Frau Linzenich hat viele davon selbst ausgefertigt! Erst nach ihrer Antwort schaut sie noch einmal in ihre Notizen, nur um sicher zu gehen! Man musste es selbst erleben. Wenn man ihr eine Frage zu einer Familie aus dem Umfeld Mausbach stellte, dann benötigt die Grand Dame der Familienforschung nur wenige Sekunden, um die Familienzusammenhänge aus dem Kopf verlässlich und richtig abzurufen. Man glaubt in einer Wetten, dass-Sendung zu sein und eine Kandidatin zu sehen, die ein Ortsfamilienbuch auswendig gelernt hat. Tausende Personen auf hunderten Fotografien aus Mausbach hat sie über die Jahre zweifelsfrei identifiziert. Manche Personen auf diesen Bildern verstarben sogar schon vor Therese Linzenichs Geburt aber das hat mir meine Mutter gesagt oder sein Sohn sieht genauso aus führten dann zur genauen Identifikation.
In dem Bericht Wie ich das Endes des Krieges erlebte” hielt sie ihre Erinnerungen an die Kämpfe im 2. Weltkrieg in Mausbach fest
Sie nahm an zahlreichen Heimbach-Prozessionen teil. Die Wallfahrtstage hielt sie fest in ihrem Gebetbuch.
In den 1970-1980 Jahren war sie Mitglied eines Arbeitskreises, der in den Nachkriegsjahren den Mausbacher Bürgern durch Ausstellungen und mit Kaffee und Kuchen”-Treffen die Geschichte ihres Heimatortes näher brachte. Mit Leo Esser (1928-), Willi Hamacher (1929-2004), Peter Pastor (1941-2008), Peter Rösseler (1926-2005) und Josef Simons war sie unermüdlich an der Aufarbeitung der Geschichte ihres Heimatortes. Aus Altersgründen der Mitglieder legte der ‘Arbeitskreis Mausbacher Geschichte’ dann um 1985 seine Arbeit nieder. Eine gute Saat war jedoch gelegt. Es sollte zwar noch zwei Jahrzehnte dauern bis diese Saat aufging, aber im Jahre 2004 wurde auf der Basis eines Nachlasses eines Arbeitskreismitglieder das Dorfarchiv Mausbach errichtet und die Arbeit des Arbeitskreises weitergeführt.
Nach einem Sturz erlitt Therese Linzenich einen Oberschenkelhals-Bruch. Nach einigen Tagen im Klinikum Aachen, kehrte sie wieder zur Seniorenresidenz Simmerath zurück, wo wie wenige Tage später friedlich verschlief. Sie war das älteste Mitglied des Arbeitskreis Geschichte Mausbach e.V. [6, 7, 8, 9, 10]
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