Das Crasciniaci-Projekt

Genealogische Sammlungen des 5-Dörfer-Archivs der früheren Gemeinde Gressenich
Stolbergs Stadteile: Gressenich, Mausbach, Schevenhütte, Vicht und Werth

Pfarrer Johannes Arnold Salmagne, (Pater Wolfgang)

Pfarrer Johannes Arnold Salmagne, (Pater Wolfgang)

männlich 1764 - 1831  (67 Jahre)


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  • Name Johannes Arnold Salmagne 
    Präfix Pfarrer 
    Suffix (Pater Wolfgang) 
    Geburt 23 Jan 1764  Vaals, (NL) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Taufe 23 Jan 1764  Vaals, (NL) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Geschlecht männlich 
    Tod 9 Mrz 1831  Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2, 3
    • 23.00 Uhr;
    Personen-Kennung I45053  Stammbaum3
    Zuletzt bearbeitet am 5 Jan 2020 

    Vater Franz Urban Salmagne,   geb. 1731, Vaals, (NL) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 18 Mrz 1808, Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 77 Jahre) 
    Mutter Anna Catharina Schiffler,   geb. 1734   gest. 13 Mrz 1811, Mausbach, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 77 Jahre) 
    Familien-Kennung F28070  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Johannes Arnold (Wolfgang) Salmagne trat 1784 in den Seraphischen Orden ein. Nach der Auflösung des Kapuziner-Klosters in Aldenhoven durch die Franzosen am 20 Aug 1802 verließ der Kapuziner-Mönch Pater Wolgang das Kloster und kehrte zu seinen Eltern, die in Mausbach wohnten, zurück. Der stattliche Bau nebst Einfahrttor weist darauf hin, daß der anschließende Hof (Schüller-Salmagne) auch dazu gehörte.

      Laut Pfarrer Ortmann in 1930 war seit mehreren Jahrhunderten Nikolaus der Heilige in Fleuth Mausbach beheimatet. Im war die geweihte älteste Kapelle auf Mausbacher Gebiet gewidmet. Sie wurde 1880 als baufällig abgebrochen und niemand weiß um ihr Alter, das wahrscheinlich auf einen Pfosten eingemeißelt war. An ihrer Stelle wurde das steinerne Stationskreuz für Fronleichnam errichtet. In der durch Holzvorbau vergrößerten Kapelle hielt mit Erlaubnis des Aachener Bischof Markus Berdot der aus dem Aldenhovener Kapuzinerkloster vertriebene P[ater] Wolfgang Salmagne, mit dem Taufnamen Arnold, von seinem nahen Elternhause, Dorfstrasse 254, aus 13 Jahre lang den Gottesdienst, bis ihm nach ungeheuren Mühen, Opfern und Kämpfen der Bau der ersten Mausbacher Kirche und die Gründung der Pfarre 1803 gelang.

      Er erhielt vom Aachener Bischof die Genehmigung, die Steine von drei aufgehobenen Kapellen aus Gressenich und Kornelimünster für den Bau der St. Markus Kirche nach Mausbach zu bringen. Während er die Steine aus Kornelimünster ohne großes Theater erhielt, machte der Bürgermeister von Gressenich erhebliche Schwierigkeiten die Steine des Lindgen” herauszurücken. Das Ende vom Lied war eine Beschwerde des Domänendirektors beim Präfekten in Aachen, woraufhin dieser dem Bürgermeister eine Rüge für sein Verhalten erteilte. U.a. hatte der Bürgermeister den Mausbacher Vikar als Kirchendieb” bezeichnet.

      Die erste Messe zelebrierte er am 5 Jan 1803 in der Mausbacher Kapelle. Mit der Erhebung zur selbstständigen Pfarre am 14 Sep 1805 wurde er der erste Pfarrer von Mausbach.

      Der pflichteifrige Pfarrer stellt bald fest wie mißlich es sein kann in der eigenen Heimat angestellt zu sein. Der langandauernde Gerichtsprozeß, den sein Bruder Edmund mit dem Schultheißen Schönen führte, schadete seinem Ansehen und der Wirksamkeit des Pfarrers, obschon dieser nichts damit zu tun hatte. Dies führte dazu, daß der Pfarrer vom Kirchenvorstand unter dem Einfluß des Schulheißen Schönen und des Küsters Winter bei der Behörde immerfort verklagt wurde, obschon die Beschwerden widerlegt wurden.

      Am 17 Dez 1830 erbat und erhielt der Pfarrer von Köln die Erlaubnis, wegen seiner Gicht zu Hause Beichte zu hören und von einen Gressenicher Geistlichen zwei hl. Messen lesen zu lassen. Am 8 Mär 1831 berichtete Vikar J.W. Esser von Gressenich, Pfarrer Salmagne sei wieder vom Schlage gerührt, bat um Bination für Mausbach nach Rücksprache mit seinme Pfarrer Lersch und erhielt sie. Schon einige Tage nachher meldete Dechant Ackermann den Tod von Pfarrer Salmagne.

      Als 1802 die Franzosen im Rheinland die Klöster aufhoben rettete Pater Wolfgang vor der Flucht aus seinem Kloster zu Aldenhoven das dortige Gnadenbild, vertauschte es mit einer treuen Nachbildung und brachte es mit sich nach seiner Heimat Mausbach. Der Öffentlichkeit sollte dies erst nach seinem Tod kundgetan werden. Die Nachbildung war so genau, daß der Verlust des echten Bildes jahrzehntelang in Aldenhoven unbemerkt blieb. Die Mausbacher selbst pilgerten alljährlich dorthin. Erst wurde von Aldenhoven versucht wieder in den Besitz des Bildes zu kommen. Der Kirche soll sogar eine Orgel dafür geboten worden sein, aber ohne Erfolg. [4, 5, 6, 7, 8]

  • Quellen 
    1. [S19021] Titz, Kurt, Familie Franz Urban Salmagne.

    2. [S20] Hamacher, Wilhelm, Standesamts-Urkunden vormalige Gemeinde Gressenich.

    3. [S13503] Sterbeurkunde Johann Arnold Salmagne.

    4. [S138] Rösseler, Peter, Die katholische Pfarrgemeinde St. Markus in Stolberg-Mausbach 1805-1980.

    5. [S190] Ortmanns, Arnold, Ortmanns: Pfarre (1930), Erstausgabe.

    6. [S9049] Das Kleeblatt 02/2003.

    7. [S13238] Korrespondenz wegen Steine für den Bau der St. Markus Kirche in Mausbach.

    8. [S19034] Madonna.