Notizen |
- Georg Heidbüchel aus Vicht gab am 27 Feb 1946 vor dem damaligen Gressenicher Bürgermeister Kohlen eine eidesstattliche Versicherung ab. Ende Mär 1945 war Heidbüchel Kompanie-Schreiber der 2. Kompanie des Pi. Battl. 371. Um diese Zeit - das genaue Datum ist leider nicht mehr bekannt - wurde der Kompanie Truppführer Gefreiter Karl Lang aus Duisburg-Beek, der ihm persönich sehr gut bekannt war, aus der Stellung tot zu seiner Kompanie Unterkunft in Matzkirch Kreis Oppeln gebracht. Lang hatte vier Schüsse, d.h. zwei Kopfschüsse, einen Halsschuss und einen Brustschuss. Er wurde mit militärischen Ehren auf dem Gemeindefriedhof in Matzkirch beerdigt. Über die Todesursache erfuhr Georg Heidbüchel durch den Komp. Angehörigen Paul Werner aus Westfalen, daß sich Lang mit seiner Kompanie in einem Gefecht gegen die Russen befand. Lang begab sich, als er sah, dass die Stellung der Komp. unhaltbar wurde, zu seinem etwas rückwärts gelegenen Komp. Chef. Auf diesem Wege wurde er von dem Kompanie Chef der 1. Kompanie, Oberleutnant Voller angehalten und nach dem Grund seines Zurückgehens gefragt. Lang, der von dem damals verwundeten Werner begleitet wurde, gab dem Oberleutnant Vollmer den Grund an, der umsomehr berechtigt war, als bereits die rechts und links angelehnte Kompanien bereits zurückgegangen und die Russen an deisen Stellen schon mit ihren Panzern durchgebrochen waren. Oberleutnant Vollmer gab dem Gefreiten Lang den Befehl, wieder in seine Stellung zurückzugehen. Dieser bestand jedoch auf eine sofortige Rücksprache mit seinem Kompanie Chef, da Gefahr bestand, dass die ganz Kompanie vernichtet wurde, war kurz darauf auch eingetreten ist. Im Laufe des sich entspinnenden Wortwechsels zwischen Vollmer und Lang zog Vollmer seine Maschinenpistole und erschoss den Gefreiten auf der Stelle. Trotzdem der Vorfall dem Chef der 2. Kompanie bekannt wurde, ist eine Untersuchung der Angelegenheit unterblieben.
Angeregt durch den Zeitungsartikel 50 alte Fotos geben dem Staatsanwalt Rätsel auf …” vom 30 Jan 2011 wurde diese Angelegenheit am 28 Feb 2011 bei der Staatsanwaltschaft Dortmund (Zentralstelle im Lande Nordrhein-Westfalen für die Bearbeitung von nationalsozialistischen Massenverbrechen) zur Anzeige gebracht. Das Vorermittlungsverfahren gegen Oberleutnant Vollmer wurde eingestellt, da Vollmer bereits 1976 verstorben war und er der einzige in Betracht kommende Täter war. [3]
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