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Nach der Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg suchte der 20-jährige Gustav Rother die Spur der Freiheit, die er während des Krieges so entbehrt hatt und begab sich im Vertrauen auf seine ausgeprägte handwerkliche Begabung, vor allem im Steinhandwerk, auf Wanderschaft. So fand er seine erste Beschäftigung bei den Nivelsteiner Sandwerken in Merkstein-Worm. Die Wormer Familie Noelen gewährte ihm ein Quartier und so lernte er seine spätere Ehefrau kennen. Der sich anbahnenden Kriese der deutschen Wirtschaft gegen Ende der 20er Jahre entkam Gustave Rother durch das Übersiedeln ins benachbarte Holland. Dort wurde er als Steinmetz zur Ausbesserung von Kirchenmauern ein gefragter Mann. Nach dieser Interimsphase konnte er im Sommer 1932 an seinen vertrauten Arbeitsplatz bei den Nivelsteiner Sandwerken zurückkehren. Im Jahre 1937 entschloss Gustav Rother sich, mit seinem Bruder Franz Rother in das mit Dolomit-Steinen reich gesegnete Vichttal auszuwandern. Mit dem Weggang aus der Region Merkstein wollte Gustav Rother verhindern, dass seine bis dahin geborenen Söhen eine Arbeit im Bergwerk gesucht und gefunden hätten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er angestellter Steinmetz bei der Bauunternehmung Runke & Hillebrand und stellte den Predigtstuhl und die Kommunionsbank in der Mausbacher Pfarrkirche St. Markus her.
Im Frühjahr 1948 trug der Fabrikant Axel Prym den Wunsch an ihn heran, den Schevenhütter Schiefer-Steinbruch zu übernehmen. Er fühlte sich jedoch mehr dem Handwerk, als dem Unternehmertum, hingezogen und lehnte das Angebot ab. [1] |