Notizen |
- Bis zur Evakuierung im Herbst 1944 wohnte in Schevenhütte, Hohlstrass 6 eine Frau Elisabeth Hilgers. Sie war bei der jüdischen Familie Stiel in Eschweiler, Grabenstraße, heutige Haus-Nr. 5 in Stellung d.h. sie war dort als Haushälterin tätig. Nach dem Tod der Eheleute Stiel kümmerte sie sich um die die geistig behinderte Hedwig Helene Stiel (1898-1942), auch Hedche genannt.
Trotz vieler Warnungen und Drohungen holte sie Hedche immer wieder mit der Straßenbahn nach Schevenhütte und brachte sie auch wieder nach Eschweiler. Damals fuhr die Straßenbahn von Eschweiler aus nur bis Hamich oder Gressenich. Von dort mußte man zu Fuß bis Schevenhütte gehen. Die Nazis, oder die mit ihnen sympatisierten, wussten ganz genau, Tag und Uhrzeit wann Hedche in Schevenhütte ankam, wie lange sie dort blieb und wann sie wieder nach Eschweiler fuhr.
Eines Tages, als Elisabeth mit Hedche im Haus in der Grabenstrasse war, wären Leute gekommen und hätten Hedwig zur Untersuchung mitgenommen. Nach ein oder zwei Tagen sei dann noch einer gekommen und teilte ihr mit, daß Hedwig im Krankenhaus sei; es bestehe Ansteckungsgefahr. In welches Krankhaus sie gebracht wurde wisse er nicht. Später hat man ihr dann von Hedchens Tod berichtet. Wie sie gestorben sei und wo sie begraben wurde sagte man ihr nicht.
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