

| Name | Hidda im Nordthüringgau | |
| Geburt | CIR 885 | Ostfalen, (DE) [1] |
| Geschlecht | weiblich | |
| _BIOG | Hidda war die Tochter des ostfälischen Grafen Thietmar († 1. Juni 932) und der Hildegard. Donald C. Jackman hält Hildegard für eine Tochter Glismuts und damit eine Schwester König Konrads I. Hidda wäre nach ihrer Mutter benannt, denn bei dem Namen handelt es sich um die zeitgenössische Koseform der mit Hild- beginnenden Frauennamen, bei Hildegard abgeleitet von ahd. hiltja = Kampf und ahd. gard = Hort, Schutz. Hidda hatte zwei Brüder, Siegfried von Merseburg († 1. Juni 937), den späteren Legaten, und Gero († 20. Mai 965), den späteren Markgrafen. Nach 900 wurde ihr der erste Sohn Gero von ihrem Gemahl Christian geboren, so dass eine bereits zu dieser Zeit bestehende Ehe anzunehmen ist. Christian war vermutlich ein Billunger und schon damals mit Nienburg (Saale) an der Grenze des Nordthüringgaus zum Schwabengau begütert. Im Jahre 906 verschwägerten sich Hiddas Familie und die Liudolfinger durch die Heirat Heinrichs (des späteren Königs Heinrich I.) mit Hiddas Cousine Hatheburg von Merseburg. Hiddas Vater Thietmar war als ehemaliger Erzieher Heinrichs zu dessen Ratgeber auserkoren worden. Um das Jahr 920 wurde ihr ein zweiter Sohn Thietmar geboren, der das Erwachsenenalter erreichte. Über dazwischen geborene weitere Söhne, die jung gestorben sein sollen, oder über Töchter, welche in andere Adelsgeschlechter einheirateten, ist in der Forschungsgeschichte viel spekuliert wurden, ohne dass jemals ein eindeutiger Beleg erbracht werden konnte. 932 starb ihr Vater, wobei die Grafschaft des Nordthüringgaus an ihren Bruder Gero geht. Nach dem Tode ihres Bruders Siegfried 937 folgte Gero diesem als Markgraf nach und überließ ihrem Gatten Christian den Nordthüringgau, der nunmehr im Altsiedelland der Sachsen weit jenseits der neuen Ostgrenze liegt. Bei dieser Gelegenheit wurde Christian auch Graf im Schwabengau genannt, wo er in die Rechte der den Liudolfingern zunächst unterlegenen suebischen Grafen eingetreten war. Schon 944 übertrug Christian die Grafschaft im Nordthüringgau an seinen damals noch sehr jungen Zweitgeborenen Thietmar, da sich sein Erstgeborener Gero für die Klerikerlaufbahn entschieden hatte und es dabei auch bis zum bedeutenden Amt des Erzbischofs von Köln brachte. Zu Christians Grafschaft im Schwabengau kam 945 auch noch die des benachbarten Gaues Serimunt hinzu, nachdem auch dort die angestammten suebischen Grafen zunächst verdrängt werden konnten. 950 starb ihr Gatte Christian und wurde vermutlich in dem um 869/870 gegründeten ehemaligen Reichsstift Ludwigs des Deutschen zu Frose im Schwabengau beigesetzt. Dieses Stift war kurz vor 950 von ihrem Bruder Gero erneuert worden. Das Kloster Nienburg existierte erst ab 975. 959 starb ihr Neffe Siegfried, Geros letzter Sohn, kinderlos. Zuvor war schon Geros anderer Sohn, der Diakon Gero, ebenfalls kinderlos gestorben. Da dies ein Aussterben der Linie des mächtigen Markgrafen bedeutete, kam es zur Gründung des Memorial-Stiftes Gernrode, dem auch das Kloster Frose unterstellt wurde. Bereits im ersten Bau der Gernroder Stiftskirche gab es eine Heilig-Grab-Nische (später zu dem berühmten Heiligen Grab ausgebaut). Hier wurde der Wunsch des Stifters Gero deutlich, möglichst nahe am Heiligen Grab bestattet zu werden, um so am Tod und an der Auferstehung Jesu Christi teilzuhaben. Gero hatte zwar zwei Pilgerfahrten nach Rom unternommen, aber keine in das Heilige Land. Aus demselben zeittypischen Impuls heraus unternahm Hidda nach dem Tod ihres jüngsten Bruders 965 eine Pilgerreise nach Jerusalem, wo sie 969 oder 970 erkrankte und verstarb. Ihr frommer Wunsch, möglichst nahe bei Christus begraben zu werden, ging so ganz real in Erfüllung. Sie wies ihre Begleiterinnen an, nach ihrer Beerdigung Jerusalem möglichst schnell zu verlassen, das auch nicht lange darauf von den Fatimiden unter Brandschatzung auch des Heiligen Grabes erobert wurde (979). Außerdem wünschte sie, dass ihr Sohn Gero ihr in der Kölner Klosterkirche St. Cäcilien einen Altar zum Gedächtnis errichten solle. Damals war Bereswinta Äbtissin (962–982) des Damenstiftes, eine Tochter des bereits 936 verstorbenen Königs Heinrich. Erst 965 hatte Bereswintas Bruder Erzbischof Brun diesem Stift 50 Pfund Silber zur Vollendung des Kirchenbaues vermacht, sodass die Kirche mit neuer Krypta als eine gute Basis für eine Memorialstätte erschien. Diese ottonische Stiftskirche wurde jedoch im 12. Jahrhundert durch einen staufischen Neubau ersetzt, sodass der Altar Hiddas seither nicht mehr erhalten ist. Dieter Riemer und Ulrich Kuder sehen in Hidda die Stifterin des Hitda-Codex, danach hat Gero diese Stiftung seiner Mutter posthum umgesetzt. [2] | |
| Tod | 969/70 | Jerusalem, (IL) [1] |
| Personen-Kennung | I60611 | Crasciniaci_20250908 ohne 20229 |
| Zuletzt bearbeitet am | 1 Aug 2023 | |
| Vater | Thietmar NN gest. 1 Jun 932 | |
| Mutter | Hildegard NN | |
| Familien-Kennung | F73640 | Familienblatt | Familientafel |
| Vater | Thietmar im Nordthüringgau, geb. UM 850 gest. zw. 1.2.932 u. 937 (Alter 87 Jahre) | |
| Mutter | Hildegard [im Nordthüringgau] | |
| Familien-Kennung | F97781 | Familienblatt | Familientafel |
| Familie | Graf Christian von Meißen, im Serimunt, geb. 15 Jun 950 gest. 950 | |||||
| Kinder |
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| Familien-Kennung | F73639 | Familienblatt | Familientafel | ||||
| Zuletzt bearbeitet am | 20 Jul 2023 | |||||
| Quellen |