Das Crasciniaci-Projekt

Genealogische Sammlungen des 5-Dörfer-Archivs der früheren Gemeinde Gressenich
Stolbergs Stadteile: Gressenich, Mausbach, Schevenhütte, Vicht und Werth

Kaiser Ludwig I von Franken, der Fromme

Kaiser Ludwig I von Franken, der Fromme

männlich nach 778 - 840  (62 Jahre)


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Alle    |    PDF

  • Name Ludwig I von Franken 
    Präfix Kaiser 
    Suffix der Fromme 
    Taufe 778  Casseneuil, Lot-et-Garonne, Aquitaine, (FR) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Geburt NACH 16 Apr 778  Casseneuill, (FR) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2, 3
    Geschlecht männlich 
    Tod 20 Jun 840  Rheininsel, Ingelheim, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2, 4
    Personen-Kennung I61120  Stammbaum3
    Zuletzt bearbeitet am 27 Jul 2023 

    Vater Kaiser Karl [Arnulfinger | Karolinger], der Große,   geb. 2 Apr 747, Ingelheim, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Jan 814, Aachen, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 66 Jahre) 
    Mutter Hildegard [Ualrichinger], von Schwaben,   geb. 758   gest. 30 Apr 783, Thionville, Moselle, Alsace, (FR) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 25 Jahre) 
    Eheschließung 771  Aachen, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F53441  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 NN von Franken 
    Eheschließung CIR 793 
    Kinder 
     1. Alpheidis | Elpheid | Alpais [Karolinger], von Franken,   geb. CIR 794   gest. nach 29 Mai 852, 23 Jul eine unbekannte Jahres
     2. Graf Arnulf [Karolinger], von Sens,   geb. 794   gest. NACH Mrz 841 (Alter 47 Jahre)
    Familien-Kennung F53437  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 27 Jul 2023 

    Familie 2 Ermengarde von Haspengau,   geb. 1 Aug 778, Hesbaye, Liege, (BE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 3 Okt 818, Angers, Maine-et-Loire, Pays de laLoire, (FR) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 40 Jahre) 
    Eheschließung 794  [2
    Kinder 
     1. Lothar I [Karolinger], von Italien,   geb. 795   gest. 29 Sep 855, Benediktinerabtei, Prüm, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 60 Jahre)
     2. König Pippin I. [Karolinger], von Aquitanien,   geb. 797   gest. 13 Dez 838 (Alter 41 Jahre)
     3. Rotrud [Karolinger],   geb. wohl 800   gest. nach Okt 0841 (Alter 41 Jahre)
     4. Hildegard [Karolinger],   geb. 802-804   gest. NACH Okt 841 (Alter 37 Jahre)
     5. König Ludwig II [Karolinger], des ostfänkischen Reiches - der Deutsche,   geb. 806   gest. 28 Aug 876, Frankfurt am Main, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 70 Jahre)
    Familien-Kennung F53439  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 27 Jul 2023 

    Familie 3 Judith von Bayern,   geb. 795   gest. 19 Apr 843, Tours, (FR) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 48 Jahre) 
    Eheschließung 3 Feb 819  [2
    Kinder 
     1. Prinzessin Gisela von Frankreich,   geb. 820, Frankfurt am Main, Hessen, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1 Jul 874, Fécamp, Seine-Maritime, Haute-Normandie, (FR) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 54 Jahre)
     2. Römischer Kaiser Karl II [Karolinger], der Kahle,   geb. 27 Mai 823, Frankfurt am Main, Hessen, (DE) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 6 Okt 877, Mont Cenis, Brides-Les-Bains, Trois Vallées, Savoie, (FR) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 54 Jahre)
    Familien-Kennung F53434  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 6 Aug 2023 

  • Notizen 
    • Bei seiner Krönung zum Mitkaiser 813 setzte sich Ludwig der Fromme die Krone nach byzantinischem Vorbild selbst aufs Haupt. Erst 816 kam es in Reims durch Papst Stepan V. (816-817) zu einer nochmaligen Krönung mit der angeblichen Krone Konstantins.
      Ludwig, der bislang Unterkönig von Aquitanien gewesen war (Reichsreform 781) und sich nun 'imperator augustus' nannte, stand zu Beginn seiner Herrschaft im Gesamtreich vor der, wie sich herausstellen sollte, unlösbaren Aufgabe, das riesige Karlreich erst eigentlich zu organisieren. Die Expansionspolitik und die starke Persönlichkeit seines Vaters hatten viele strukturellen Probleme nur verdrängt, nicht gelöst. Karls politische Theorie, die Ludwig wenigstens in den Anfängen durchsetzen wollte, bestand ihre Bewährungsprobe nicht. (weiter in Europäische Nationenentwicklung Fränk. Reich.) [5]
    • Ludwig I. (genannt Ludwig der Fromme, französisch Louis le Pieux; * Juni/August 778 in Chasseneuil bei Poitiers; † 20. Juni 840 in Ingelheim am Rhein) war König des Fränkischen Reiches (in Aquitanien seit 781, im Gesamtreich seit 814) und Kaiser (813–840). Er war Sohn und Nachfolger Karls des Großen und führte dessen Reformpolitik zunächst erfolgreich weiter. In Auseinandersetzungen mit seinen eigenen Söhnen zweimal vorübergehend abgesetzt (830, 833/34), gelang es Ludwig dem Frommen jedoch nicht, ein überlebensfähiges fränkisches Großreich zu schaffen – drei Jahre nach seinem Tod wurde das Frankenreich im Vertrag von Verdun (843) aufgeteilt.
      Am Ostersonntag, dem 15. April 781, wurde Ludwig durch Papst Hadrian I. in Rom zum Unterkönig von Aquitanien, sein älterer Bruder Pippin zum Unterkönig von Italien gesalbt. Trotz ihres geringen Alters von vier bzw. drei Jahren wurden die beiden Brüder zu ihrer weiteren Erziehung in die jeweiligen Unterkönigreiche geschickt. Bei seinem Aufbruch hat Ludwig seine 783 verstorbene Mutter Hildegard wohl zum letzten Mal gesehen. Um die Erziehung des Knaben kümmerten sich von nun an ein Hofmeister und weitere Helfer, die Karl seinem Sohn Ludwig mitgab. Mit der Errichtung des Unterkönigtums Aquitanien verfolgte Karl in erster Linie defensive Zwecke, so musste Ludwig beispielsweise 812/13 einen Aufstand der Basken niederschlagen. 801/803 gelang ihm mit Wilhelm von Aquitanien und dessen Sohn Berà die Eroberung des von den Mauren besetzten Barcelona. Die Kultivierung des Landes und der Ausbau der kirchlichen Struktur waren weitere wichtige Aufgaben Ludwigs in Aquitanien. Auf einer Synode im Jahr 813 ließ der König den Michaelstag anstelle eines Festes des germanischen Gottes Wotan festlegen.[1] Der Erzengel Michael wurde so zum Schutzpatron des sich langsam bildenden Heiligen Römischen Reiches und später Deutschlands.

      Wenn es bei Karls Reichsteilungsplan (Divisio Regnorum) von 806 geblieben wäre, hätte Ludwig allenfalls eine spätere Erweiterung seines Unterkönigtums auf Septimanien, die Provence und Burgund erhoffen können. Jedoch starben Ludwigs ältere Brüder Pippin und Karl der Jüngere überraschend 810 bzw. 811. Ludwig blieb damit als einziger legitimer Sohn und Erbe übrig. Doch offenbar bestanden bei Karl und Teilen seines Hofes zunächst Vorbehalte gegenüber einer künftigen Alleinherrschaft Ludwigs. 812 wurde erst der Sohn des verstorbenen Pippin, Bernhard, zum Unterkönig in Italien bestellt. Schließlich wurde am 11. September 813 Ludwig der Fromme in Aachen während einer eigens einberufenen Reichsversammlung von seinem Vater zum Mitkaiser gekrönt. Ludwigs Biograph Thegan berichtet als einziger, dass Ludwig sich dabei selbst die Krone aufgesetzt habe, was allenfalls mit Gebrechlichkeit Karls zu erklären wäre. Die heutige Forschung schenkt jedoch den Reichsannalen mehr Glauben, denen zufolge Karl der Große persönlich seinem Sohn Ludwig die Krone aufs Haupt gesetzt hat.
      Die Krönung Ludwigs zum Mitkaiser entsprach oströmisch-byzantinischem Brauch. Nur durch die Aufnahme des römischen Rechtsinstituts Mitkaisertum war es möglich, Ludwig den Kaisertitel zu übertragen, ohne ihn sogleich an der Herrschaft im Gesamtreich partizipieren zu lassen. So kehrte Ludwig nach dem Erhebungsakt nach Aquitanien zurück und nahm weiter seine Aufgaben als Unterkönig wahr. Nach dem Tod seines Vaters Karl am 28. Januar 814 zog er dann unverzüglich nach Aachen und trat die Herrschaft im Gesamtreich an. Da er bereits Kaiser war, erübrigte sich 814 ein weiterer Erhebungsakt, von welchem die Quellen auch nichts berichten. Zwar wurde Ludwig der Fromme 816 (wohl am 5. Oktober) in Reims von Papst Stephan IV. gesalbt und nochmals gekrönt, doch hatte dieser Akt keine konstitutive Bedeutung, sondern sollte die Sakralität von Ludwigs Herrschaft betonen.In der Folge ließen sich die meisten französischen Könige nach dem Brauch Ludwigs des Frommen in Reims krönen.
      Ludwigs Beiname der Fromme setzte sich erst im Laufe des 10. Jahrhunderts durch. Zwar wurde Ludwig auch schon zu Lebzeiten als pius (der Fromme) oder piissimus (der sehr Fromme) bezeichnet, doch war dies noch nicht als individueller Beiname gemeint. Iustitia (Gerechtigkeit) und pietas (in diesem Zusammenhang ein ganzer Begriffskomplex im Sinne von Frömmigkeit, Pflichttreue, Milde) galten als die beiden klassischen Herrschertugenden schlechthin. Die Vieldeutigkeit des Begriffes pius zeigt sich auch daran, dass Ludwig im Französischen zwei Beinamen hat: Louis le Pieux (Ludwig der Fromme) und Louis le Débonnaire (Ludwig der Gutmütige).
      Auf Münzen nannte sich noch nicht der hier behandelte Ludwig, sondern sein heute als Ludwig der Deutsche bekannter Sohn HLVDOVVICVS PIVS, ebenso der letzte ostfränkische Karolinger Ludwig das Kind (900–911): Bis dahin erschien also der Beiname pius noch nicht fest an einen früheren Ludwig vergeben. Erst ab etwa 960 finden sich zunehmend Belege, die dem Ludwig dieses Artikels den eindeutig individuellen Beinamen der Fromme zuweisen. Zudem kam erst im 19. Jahrhundert eine negative Interpretation von Ludwigs Beinamen auf – etwa im Sinne eines weltfernen Frömmlers –, doch ist diese Sichtweise von der modernen Geschichtswissenschaft korrigiert worden.
      Für Ludwig den Frommen war es von vornherein nicht leicht, aus dem Schatten seines großen Vaters herauszutreten. Da nach Karls Eroberungen keine großen expansiven Erfolge mehr möglich waren, war es Ludwig von Anfang an vorgezeichnet, sich auf die weniger spektakuläre innere Konsolidierung des Reiches konzentrieren zu müssen. Früher kritisierte man Ludwig den Frommen für seine angeblich zu große Abhängigkeit von Beratern, doch relativiert Boshof heute diesen Vorwurf: Zu Ludwigs Zeit gab es keine Alternative mehr zu einer auf personalen Bindungen gegründeten Herrschaft; ein Gewaltregime hätte erst recht nicht funktioniert. Auch kann von einer geistig-kulturellen Stagnation unter Ludwig dem Frommen keine Rede sein.
      Ludwigs Tragik war es, dass sein oben beschriebener, von ihm bis zuletzt modifiziert aufrechterhaltener Plan zur Wahrung der Reichseinheit keinen Erfolg haben sollte: Lothar und zeitweise auch einer Reichseinheitspartei aus führenden Adligen gingen seine Teilungspläne zu weit, seinen nachgeborenen Söhnen, die sich nicht der Oberhoheit des erstgeborenen Lothar beugen wollten, dagegen nicht weit genug. Hinzu kamen die Rivalität der Söhne aus erster Ehe gegen den Sohn Karl aus der zweiten Ehe sowie strukturelle Probleme der Adelsgesellschaft überhaupt. So lastet es die heutige Forschung nicht mehr allein Ludwig dem Frommen an, dass mit seiner Herrschaft die Aufteilung des Karolingerreiches ihren Anfang nahm. [6]

  • Quellen 
    1. [S30218] Müller-Schemel, accessed 25 Aug 2018), entry for Louis, person ID 9MHN-3JL.

    2. [S5151] Dieckmann, Gerhard, Ahnenforschung [vermutlich hauptsächlich basierend auf den Untersuchungen von Alfred Blömer].

    3. [S8834] Werndl von Lehenstein, Erhard, Eine Nachkommenverbindung von Kaiser Karl dem Großen bis in die Gegenwart am Beispiel der Familie Werndl von Lehenstein.

    4. [S4982] Könige, Kaiser, Staatschefs vom Mittelalter bis in die Gegenwart.

    5. [S8892] Der Aufstieg der Karolinger.

    6. [S85824] Wikipedia.