Notizen |
- Sigismund Averdung war der letzte Schmied von Schevenhütte. Er wurde 1899 in Schevenhütte geboren und nach Abschluß der Schule entschloß er sich zu einer dreijährigen Huf- und Wagenschmiedlehre beim Schmiedemeister Königs in Gressenich. Mit 23 Jahren legte er die Meisterprüfung ab. Zum 50 Berufsjubiläum erhielt er den goldenen Meisterbrief. Aus dem früheren Wagenschmied wurde im Laufe der Zeit ein Schmied, der sich an künstlerische Arbeiten gab. So zierten sein Haus in der Hohlstraße 24 Stahlstiche, Vasen und Plastiken. Von Jugend an ging er einem besonderen Hobby nach; er widmente sich voller Begeisterung der Bienenzucht und konnte zehn Bienenvölker sein eigen nennen. 1974 feierten Sigismund Averdung und seine Frau die Goldhochzeit. Die Schmiede in der Hohlstraße 24 ist weiterhin vollständig erhalten und stand noch 1998 unter Sigismund Averdung im Telefonverzeichnis.
Er war 1945 einer von zwei Schmieden in der Gemeinde, die Pferden auf dem linken Vorderhuf eine Kennnummer einbrennen durften.
Er leitete als neuer Präfekt die erste Heimbachwallfahrt nach dem Zweiter Weltkrieg. In der Folgezeit organisierte er mit viel Umsicht und Geschick die Prozession nach alter Tradition über einen Zeitraum von 31 Jahren. Unter seiner Führung wurde 1960 das 125jährige Wallfahrtsjubiläum begangen.1976 starb Sigismund Averdung inmitten der Prozession in Heimbach (SV, 10 Jul 1985).
Sigismund war viele Jahre Mitglied des Kirchenvorstandes der Pfarrgemeinde Schevenhütte. In den 60er Jahren kämpfte er, mit Bernhard Kruff und Bernhard Drüg, für die Beibehaltung und Renovierung der 4 Ecktürme der St. Joseph Kirche. Im "4-Türmchen-Streit” setzte er seine Meinung gegen die Empfehlung der Behörde durch, trat aber anschließend aus dem Kirchenvorstand aus.
Er war viele Jahre für das Aufziehen der Kirchenuhr zuständig. Man sagte, daß er mit Absicht die Uhr ein wenig vorsetzte, damit die Leute aus Schevenhütte nicht den Bus verpassten.
Auf sein Drängen hin, sollte das im Krieg stark beschädigte Gebäude "Die Knallhött” aus dem Jahre 1571 schnellstens saniert werden, da bereits Anzeichen vorhanden waren, daß das Gebäude zerfalle. 1948 erging jedoch leider die Abrißverfügung für dieses wertvolle Baudenkmal.
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