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Alfred, als Kleinkind von 2 Jahren durch Unfall geistig behindert, befand sich seit Jahren in dem von katholischen Schwestern gut geführten Franz-Sales-Haus in Essen. Unter dem Vorwand, die geistig Behinderten vor den Bombenangriffen in Essen schützen zu wollen, wurde er zunächst nach Altscherbitz bei Leipzig gebracht, später dann in die Gauheilanstalt Tiegehof bei Gresen (Polen) überführt. Sein Tod wurde von dort per Telegram mitgeteilt, keine Verlautbarung aber über die Todesursache. Das Telegramm enthielt den Vermerk: "Eine Überführung aus bahntechnischen Gründen nicht möglich". Da die Beerdigung für den nächsten Vormittag festgesetzt war und die Entfernung über 1000 km betrug, war eine Teilnahme von vorneherein ausgeschlossen. Alfred war zwar geistig behindert, verfügte aber über eine robuste Gesundheit. Über eine Krankheit ware die Angehörigen nicht unterrichtet worden. Das läßt den Schluß zu, daß die Nazis ihn im Zuge ihrer Aktion "Beseitigung unwerten Lebens" (Euthanasie) umgebracht haben. [1] |