| Leben & Wirken |
Im Jahre 1680 wurde Saarlouis (DE) von dem französischen König unweit der alten, nicht mehr intakten lothringischen Festungs- und Verwaltungsstadt Wallerfangen (Walderfingen, Vaudrevange) gegrründet. Wallerfangen, lange Sitz der deutschen Ballei (Verwaltung des deutschsprachigen Lothringens), hatte sich von seiner Eroberung im Dreißigjährigen Krieg durch die kaiserlichen Truppen nie mehr erholt. Obwohl es damals zum Deutschen Reich gehörte, wurde es wegen seiner gerade dort seßhaften französischen Besatzung angegriffen, eingenommen und drei Tage von den kroatischen Söldnertruppen geplündert. Viele Bewohner kamen damals um. Zu den "Ureinwohnern" zählen die Paquet oder Pacci, Pace und ähnliche Schreibweisen. Sie hatten das Massaker von 1634 überlebt, wohl weil sie wie andere in die Wälder auf den Limberg dicht bei der Stadt flüchteten und sich versteckten, bis das Plündern und Morden vorüber war. Mit den meisten Einwohnern zogen sie um 1689 nach Saarlouis (DE), als die alte Festung geschliffen wurde. Den Wallerfangern war damals freigestellt worden, in die neue Stadt umzuziehen. Hier hatten sie viele Jahre Steuerfreiheit, bekamen einen kostenlosen Bauplatz und Entschädigung für ihren Wallerfanger Hausbesitz. Durch die Paquet sind verwandtschaftliche Beziehungen mit fast allen Saarlouisern bzw. Wallerfangern gegeben. (Gernot Karge) |