Notizen |
- Die Eheschließung zwischen Martin Saur und Anna Margaretha Busch erfolgte zweimal. Die erste Hochzeit war am 1 Apr 1796. Anschließend hat man die Schwägerschaft zwischen Martin und Margaretha als Ehehindernis festgestellt. Man kann sich gut die Aufregung vorstellen, die dadurch verursacht wurde. Schnell holte man eine Dispens vom obigen Ehehindernis durch das Generalvikariat des Erzbistums Köln ein. Eine Woche später erfolgte die rechtsgültige zweite Hochzeit.
Am 15 Jul 1844 zeigt Jacob Bergrath, ein Schwiegersohn des Martin Saur, seinen Tod an. Auf Jacob Bergrath war genealogisch gesehen nicht viel Verlaß. Wie bereits beim Todesfall der Anna Margaretha Busch, gab er auch diesmal die falschen Eltern an. Er sagt aus, daß der verstorbene Martin Saur der Sohn von Werner Saur und Christina Kohlhaas war.
Der Genealoge Lothar Müller-Westphal aus Düren schrieb dazu während seiner Untersuchungen Folgendes. Die in der Sterbeurkunde des Martin Saur genannten Eltern waren dem anzeigenden [Jacob Bergrath] offensichtlich nur vom Hörensagen bekannt. Hieraus ist die Differenz zu den tatsächlichen Namen der Eltern zu erklären. Statt Kohlhaas (der Name ist in der ganzen Gegend fremd) muß es Keyser/Kaysers heißen; während Werner und Reiner in unserer [der Jülicher] Gegend immer verwechselt werden; im Dialekt heißen nämlich beide Namen Nieres/Neres (aus 'Wer-nerus' oder 'Rei-nerus' entstanden). Ein Paar, Werner Saur/Christina Kohlhaas, erscheint in den (Kirchen) Büchern überhaupt nicht, wohl aber die Eheleute Reiner Saur und Christina Kaysers, die auch in der fraglichen Zeit Zwillinge taufen lassen.
Es kann als gesichert gelten, daß dieser Martin identisch ist mit dem am 1764 getauften Sohn der Eheleute Johannes Saur und Anna Christina Johnen. Offensichtlich hat Johann Saur, nachdem seine Frau 1767 (an den Folgen einer Geburt ?!) starb, zumindest seine damals noch kleineren Kinder seinem Bruder Reiner anvertraut, dessen 1757 geborene Zwillinge vermutlich früh starben (zumindest ist über den späteren Verbleib dieser Kinder nichts vermerkt, was auf frühen Tod schließen läßt - Kleinkinder wurden im Sterberegister oft nicht notiert!). Indizien für die Identität sind einmal die Altersangeben 1803 und 1805, die exakt mit dem Geburtsjahr 1764 übereinstimmen (als 'exakt' gilt in diesem Zusammenhang eine Differenz von +- 3 Jahren. Differenzen bis zu 5 Jahren zwischen Altersangabe und tatsächlichem Geburtsjahr sind durchaus noch normal), zudem ist sein leiblicher Vater 1793 Pate eines seiner Kinder und zwei seiner Geschwister erscheinen als Pate, bzw. Trauzeuge. Gefestigt wird dies dadurch, daß in allen umliegenden Ortschaften vergeblich nach der Taufe des Martin gesucht wurden, von dem es auch ausdrücklich heißt, das er 'aus Dürboslar' sei. Für Martin selbst waren dann immer diese Pflegeeltern 'seine' Eltern, von denen er erzählte und die derjenige, der 1844 seinen Tod anzeigte [Jacob Bergrath], als Martins Eltern kannte (wenn auch nicht mehr mit den ganz exakten Namen)
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