Notizen |
- Am 2 Jun 1849 beantragte Johann Carl Josef Esser (zusammen mit seinem Bruder Wilhelm) nach Nord-Amerika auswandern zu dürfen. Diesem Antrag wurde stattgegeben. Die Behörde wies jedoch darauf hin, daß eine Auswanderung nach Amerika den Verlust der preußischen Staatsbügerschaft nachsichziehen werde. Man bemerkte auch, daß er seinen Militärdienst bei der Landwehr leistete. Die Stolberger Naturalisationsunterlagen geben weitere Gründe für seine Auswanderung an. Aus den Unterlagen ist zu erkennen, daß Karl plante am 17 Aug 1849 nach Antwerpen (BE) zu reisen, um sich dort am 20 Aug 1849 nach New York (US) einzuschiffen. Vermutlich folgte er dem Ruf des Texasvereins” der 1842 in Biebrich am Rhein gegründet wurde. Siehe auch die Unterlagen des HStAD, Bestand Regierung Aachen, Lfd. Nr. 18223, Seite 129.
Karl Eßer wanderte alleine nach Amerika aus. Mangels guter Nachrichten aus Amerika entschied sich sein Bruder Wilhelm daheim zu bleiben. Charles ließ sich 1858 in Wesson, Texas (US) nieder und trug ab dann den Namen Charles Esser. Nach Unterlagen aus amerikanischen Quellen soll er jedoch bereits 1848 in New York (US) gewesen sein, wo er einige Jahre lebte und war angeblich dort als Lehrer tätig. 1850 wurde Wessen noch Henderson Crossing, nach dem ersten Siedler Hensley G. Henderson genannt. 1858, nachdem Charles das Land kaufte, wurde es in Esser’s Crossing umbenannt. Der Ort selbst hieß Guadalupe Valley. Die Post wurde ursprünglich vom nahegelegenen Postbüro Spring Branch und Smithson Valley ausgeliefert. Als Charles Esser den Antrag für ein Postbüro stellte, wurden seine zahlreichen Anträge einer nach dem anderen zurückgewiesen. Leider sind über die Jahre Essers Namensvorschläge, für die Benennung der Poststelle verlorengegangen. Seine Frustration erreichte jedoch nach einer weiteren Ablehnung einen neuen Höhenpunkt und er beantragte den Namen Hell (Hölle”), Texas. Das muß die Bürokratie in Washington wohl amüsiert haben, denn sie schrieb in einen offiziellen Ablehnungsschreiben, daß dieser Name bereits belegt wäre (was eine Lüge war). Esser gab nicht nach. Systematisch schlug er jeden Namen vor, der ihm einfiel. Als er mit dem Namen von Feuerwaffen anfing, lehnte man Winchester und Smithville ab, weil diese Namen bereits belegt waren, aber nicht Wesson. Die Genehmigung wurde letztendlich ausgesprochen, weil man endlich Ruhe mit Charles Esser haben wollte.
Am 24 Jul 2001 berichteten die Stolberger Nachrichten über Briefe von Charles Esser, die bei einem Hausbrand in der Bierweider Strasse gerettet wurden.
Am 10 Mai 2002 erschien in der Zeitung Stolberger Nachrichten ein weiterer Zeitungsartikel in dem man über folgendes berichtete: Bei einem Brand in einem Haus in der Bierweiderstrasse in Stolberg wurde ein Kiste mit Briefen aus der Versenkung geholt. Hierin befand sich ein Brief von Charles Eßers Farm aus den USA (Anschrift mangels Umschlag unbekannt) an seine Schwester Sophia . In dem Brief bittet Charles seine Schwester um Apfel- und Birnenkerne die entweder gar nicht oder nur unter großem Kostenaufwand aus dem Norden zu beziehen sind”. Außerdem verlangt Charles in seinem Schreiben nach Zwetschgensteinen, da die Frucht in Amerika gänzlich unbekannt sei. Mit dem Baumsamen wollte der gebürtige Schevenhütter, der offensichtlich von der Gärtnerei beziehungsweise der Landwirtschaft lebte, seinen Baumbestand vergrößern. Die Samen sollten in einer verlöteten Blechdose über den Ozean geschicht werden. Wenn Du die Sachen gleich sammelst und zur Post bringst, so kann ich im Februar im Besitz derselben kommen, um auf diese Art etwas Ordentliches erzielen, was mir nicht mehr kostet als ein paar Dollar Porto”, schrieb Charles Eßer.
Im Jahre 2011 wurde das Heim von Charles Esser vom Staat Texas unter Denkmalschutz gestellt und als solches ausgezeichnet.
Am 7 Apr 2013 wurde dort vom Staat Texas eine offizielle Plakette enthüllt. An der Gedenkfeier nahmen viele Esser-Nachfahren teil. [8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24]
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