Notizen |
- Die Departements der Französischen Republik übernahmen in der Maasgegend die altbekannten Grenzen. Die staatlichen und spanischen Truppen wurden zum Departement de la Meuse Inferieure zusammengelegt, wobei die Jülicher und Klever Dörfer zum Departement de la Roer gehörten. Dieses Departement wurde erst im Jahre 1801 der Republik einverleibt. Die Grenzen der Pfarreien verliefen parallel mit dem der Departements, so daß man annimmt, daß das vormals Jülicher Kanton Sittard, mit den Dörfern Limbricht, Born, Grevenbicht und Berg unter das Bistum Aachen fiel, wobei die Dörfer Obbicht, Niewstadt en Roosteren zum Bistum Luik gerechnet wurden. In diesem Bistum wurden die Priester, die der französischen Republik den Eid verweigerten, verfolgt und die Verstaatlichung der kirchlichen Güter wurde radikal durchgesetzt. Der Pastor von Obbicht, sowie fast alle anderen Geistlichen des Departements an der Niedermaas standen auf der Liste der Flüchtigen. Somit ist die Kirche zu Obbicht für einige Monate geschlossen. Taufen und Hochzeiten fanden nunmehr in den 'Jülicher' Nachbardörfern Grevenbicht und Berg statt. Auch Herman Frans Domien und Maria Gertruidis Claessen ging nach Berg (NL), um dort am 11 Febr. 1799 in der Kirche zu heiraten. Zwei Tage später heirateten sie standesamtlich in der Bürgermeisterei zu Itteren.
Am 1 Dezember 1815 kauften Frans Ecrevisse und seine Frau Maria Gertrudis Claessens von Wilm Boves und seiner Frau Maria Cabilla Huben aus Berg ein Stück Land, groß 48 1/2 kleine 'Roeden', gelegen auf dem Hoggeberg Veld. Die Bezahlung erfogte bar.
Im Jahre 1824 zahlten er und seine Schwester Maria Catharina den Betrag von 102,39 Gulden an Bartel Lemmens und seine Frau Catharina Clerx. Durch diese Zahlung kauften sie der Catharina Clerx ihr Erbe aus dem Nachlass von Frans Ecrevisses erster Frau, Maria Gertruides Claessens, ab. Es ist nicht klar, welches verwandtschaftliche Verhältnis Catharina Clerx und Maria Gertruidis Claessen hatten. Die Tatsache, daß beide jedoch aus Itteren stammten, läßt stark auf eine Verwandtschaft schließen.
Am 7 Oktober 1825 nachmittags um 1 Uhr brach im Haus von Franz Ecrevisse, gelegen in Obbicht (NL) 'op het Greuske', wo früher eine Papiermühle stand, ein Feuer aus. Der Brand entstand durch Funkenflug. Pastor Stanislas van Cooth aus Papenhoven-Grevenbicht - der Lehrmeister von Peter Ecrevisse hielt diesen Sachverhalt im Kirchenregister von Papenhoven fest. Durch heftige Westwinde geschürt, schlug das Feuer innerhalb kurzer Zeit auf die Gebäude in der Hauptstrasse über. Am Abend lagen die Kirche, das Pfarrhaus, sowie 34 andere Häuser in Schutt und Asche. 43 Familien verloren ihren gesamten Hausbesitz. Der Gemeinde gelang es, durch einen gewaltigen Kraftakt die betroffenen Familien über den Winter zu retten und innerhalb der nächsten 2 Jahre allen Familien wieder ein Haus zu beschaffen. Einzelheiten dieser -für das Dorf Obbicht unvergesslichen- Katastrophe wurden im Jahre 1925 durch C.J.M.Vencken -Bürgermeister von Obbicht- zum Gedenken des 100sten Jahrestages dieser Katastrophe in seiner Schrift 'Brand van Obbicht' niedergelegt
Am 23 März 1826 findet nach dem Tode der Ehefrau des Frans Ecrevisse eine Erbteilung statt, bei der das Erbe zwischen Frans Ecrevisse und seinen Kindern aufgeteilt wird, wobei der Hausrat und die Möbel von Frans übernommen werden.
Fünf Jahre später, zum Tode von Frans, wird bei einer erneuten Erbteilung der Wert dieses Mobiliars auf 90 Gulden beziffert. Zu seinem Nachlass- welcher als Frans' väterliches Erbe bezeichnet wird, zählen zusätzlich 1) ein Haus mit 26 kleinen 'Roeden' Land und belastet mit 42 Kronen, gelegen am Hoogveld, Born; 2) ein Stück Land, groß 105 kleine 'Roeden', ebenfalls gelegen auf dem Hoogveld zu Born; 3) Land groß 76 1/2 "Roeden"; 4) Land auf dem Hoogveldtje, groß 85 kleine 'Roeden' und 5) Land auf dem Deukkelaar van Grevenbicht.
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