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Adam Offergeld war ein Kaffee- und Tabakhändler aus Stolberg, der in den 1930er-Jahren ein geschäftlich aktives Leben führte. Gemeinsam mit seiner Frau führte er gelegentliche Verkaufsfahrten durch, bei denen er Waren in umliegende Städte lieferte.
Am 16. Januar 1935 begab sich Offergeld zusammen mit seiner Frau auf eine geschäftliche Reise nach Zülpich. Auf dem Rückweg machten sie Halt in Nideggen, wo sie dem Fackelzug anlässlich der Saarabstimmung beiwohnten. Gegen 21 Uhr traten sie die Heimfahrt über die kurvige Strecke Richtung Brück an. In einer scharfen Kurve unterhalb von Nideggen versagte das Bremssystem ihres Wagens: Offergeld hörte ein Knacken im Bremsgestänge, der Wagen geriet außer Kontrolle und raste die abschüssige Straße hinab.
Nach dem Unfall kam Offergeld im Straßengraben wieder zu Bewusstsein. Er eilte nach Nideggen, um Hilfe zu holen. Die herbeigerufenen Sanitäter und Bürger bargen seine verstorbene Frau, die eine schwere Kopfverletzung erlitten hatte. Sie wurde zunächst im Kloster aufgebahrt, später nach Stolberg überführt. Die Eheleute hatten drei Kinder, von denen zwei zum Zeitpunkt des Unfalls zehn und acht Jahre alt waren.
Im Anschluss an den Unfall wurde Adam Offergeld vorübergehend in Untersuchungshaft genommen. Der Verdacht, er könne eine Mitschuld tragen, kam auf, da er an diesem Tag ungewöhnlicherweise darauf bestanden hatte, seine Frau zur Verkaufsfahrt mitzunehmen. Letztlich wurde seine Unschuld bewiesen, und er wurde aus der Haft entlassen. Während seiner Inhaftierung wurde das Sorgerecht für die Kinder zeitweise dem Vater seiner verstorbenen Frau, Johannes Peter Sauer, übertragen.
In späteren Jahren heiratete Adam Offergeld erneut: Seine zweite Ehefrau, Katharina Wolff, war zuvor in seinem Haushalt beschäftigt gewesen. Das Verhältnis zu seinen beiden Töchtern, den Zwillingen Trude und Resi, soll jedoch belastet gewesen sein. Beide verließen das Elternhaus früh.
Das Leben von Adam Offergeld war geprägt von unternehmerischem Fleiß, persönlichen Schicksalsschlägen und schwierigen familiären Entwicklungen, wie sie für viele Menschen jener Zeit kennzeichnend waren. |