Notizen |
- Dr. Franz Heidbüchel unterrichtete über 31 Jahre am Kaiser-Karls-Gymnasium zu Aachen. Als er dort am 1 Apr 1958 als Studienassessor seine erste Stelle angetreten hatte, unterrichtete er zunächst in seinen” Fächern Griechisch und Latein. Ihm vor allem ist es zu verdanken, dass aufgrund seines Einsatzes und seiner Vorbereitungsarbeit Schüler des Kaiser-Karls-Gymnasiums zu einer Zeit, in der dies noch keineswegs selbstverständlich war, Studienfahrten ins ferne” Griechenland erleben konnten und diese Fahrten zu einer langjährigen Tradition an der Schule wurden. Als in den 70er Jahren die Fächer Griechisch und Latein an den Gymnasien in ihrem Umfang stark abnahmen, unterrichtete Dr. Heidbüchel, der immer ein historisch interessierter und politisch engagierter Mensch war, mit großem Einsatz, gestützt auf ein Begleitstudium, auch die Fächer Geschichte, Politik und Sozialwissenschaften. Nachdem Dr. Franz Heidbüchel am 31 Jul 1989 in den Ruhestand getreten war, lebte er zwar zurückgezogen in seinem Heimatort Schevenhütte, blieb aber dem Kaiser-Karls-Gymnasium immer verbunden.
Dr. Heidbüchel gehörte seit 1962 der sozialdemokratischen Partei Deutschlands an. Seit der Kommunalwahl 1972 war er Ratsherr der SPD Stadt Stolberg, jedoch schon vorher kommunalpolitisch tätig im Gemeinderat der früheren Gemeinde Gressenich. Seine Fachgebiete im Rate waren kulturelle und soziale Breiche, wo er auch Mitglied der Ausschüsse war. Beruflich war der klassische Altphilologe Latein-und Griechisch-Lehrer am Kaiser-Karl-Gymnasium in Aachen. (SN, 4 Mär 1988; OA, 2 Mär 1988). 1975 ließ sich Dr. Heidbüchel für den NRW-Landrat vom SPD-Ortverein Mausbach als Kandidaten aufstellen. Letztendlich verlor er in der Kandidatur an einen Parteigenossen. 1981 trat er aufgrund mangelnder Unterstützung zu Sachfragen, die seinen Wahlbezirk betrafen, als stellvertretender Fraktionsvorsitzender zurück. Erneut im Jahre 1988 trat Dr. Franz Heidbüchel aus Protest gegen die zu nachgiebige Haltung der SPD-Fraktionsspitze gegenüber den Grünen aus der Fraktion aus. Als fraktionsloser Abgeordneter im Stadtrat von Stolberg arbeitete er weiter, frei vom Fraktionszwang und nur seinem Gewissen verantwortlich. Damit konnte er von Fall zu Fall die rot-grüne Ratsmehrheit kippen (OA 28 Mai 1988). Ein Parteiordnungsverfahren wurde per Beschluß der Schiedskommission der SPD ausgesetzt. Am 9 Sep 1988 trat der Schevenhütter Sozialdemokrat wieder in die SPD-Ratsfraktion ein (AN Nº 210, 9 Sep 1988).
1979 war er Mitgründer der Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt Schevenhütte und bis Apr 1998 deren Vorsitzender. Sein gesamtes Streben und Wirken bestand darin, sozial schwachen Menschen ein wenig Sonnenschein in ihr Leben zu bringen. Durch seine Bescheidenheit, seinen liebenswürdigen Charakter und sein nimmermüdes Sorgen für seine Mitglieder wurde er zum Vorbild für die zukünftige Arbeit der AWO Schevenhütte. [2, 5, 6]
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