| Leben & Wirken |
Musste aufgrund einer Verfügung der Nazis vom September 1936 (Vgl. 17) vermutlich zusammen mit seinen beiden Brüdern die ,Städtische Israelitische Volksschule Aachen' besuchen. Walter lmdorf floh 1938 13jährig legal mit erspartem Geld seiner Ettern (7000 Mark) über Berlin
nach Palästina.
Die Flucht wurde wahrscheinlich durch eine jüdische Auswanderungsorganisation in Berlin ermöglicht. Er lebte zunächst in einem Kibbuz (Neve Yam?) wo später auch sein Bruder Erich eintreffen sollte. Er heiratete Margarethe (Margalit), eine Polin, die 1943 nach Palästina gekommen war. Sie hatte durch das Nazi-Regime ihre gesamte Familie (10 Geschwister) verloren.
Mit seinem Anteil des Hausverkaufs in Mausbach machte Walter sich selbständig, verließ den Kibbuz und zog nach Haifa.
Dort betrieb er zusammen mit seiner Frau ein Geschäft für Blumenim- und -export und war später Fleurop-Generalvertreter für Israel.
Walter besuchte im Nov 1969, wenige Monate vor seinem Tod, aus Anlass einer Geschäftsreise nach Frankfurt auch seinen Geburtsort Mausbach. Er wollte hier noch Grundstücksangelegenheiten (zwei Grundstücke in Gressenich) regeln, kam aber nicht mehr dazu.
1988 berichtete die damalige Nachbarin, Therese Schings geb. Heckler über das Schicksal der jüdischen Familie Imdorf aus Mausbach: Die staatliche Gesetzgebung und Verfolgung überall sonst in Deutschland muß auch die Familie Imdorf beunruhigt haben. So ist es wohl zu erklären, daß wahrscheinlich im Herbst 1938 der damals 14jährige Sohn Walter zu Verwandten nach Palästina geschickt wurde. [2, 3] |