| Leben & Wirken |
Der Nidegger Schulheiß Frommardtz war am 13 Okt 1779 Zeuge bei einem tumulthaften Vorfall, der sich in der Gerichtsstube zu Gressenich ereignete. Möglicherweise war Frommardtz dem Gressenicher Berggericht angeschlossen. Bei den Verhandlungen zwischen den Reidmeistern des Amtes der Wehrmeisterei brachten die Reidmeister Anton Stiel, Mattheis Scholl und Peter Stiel der jüngere eine Klage gegen den Reidmeister Sigißmund Arnold Ehser vor. Diese Klage bezog sich auf eine Rechnung, das Hüttenwerk betreffend deren Kosten nicht berechtigt wären. Statt wie üblich diese Klage ordentlich vorzutragen, kam es zu tumultartigen Szenen und das Gericht verhängte zwei bzw. drei Reichstaler Bußgeld. Anton Stiel bekannte sich schuldig und akzeptierte diese Strafe. Die beiden mitverurteilten Mattheis Scholl und Peter Stiel der jüngere eskalierten jedoch die Angelegenheit. Die beiden gaben an, daß ihnen die Strafen egal seien und bestanden weiterhin darauf ihre Meinung kundzutun. Das Gericht sah sich genötigt weiter drei Reichstaler Strafe zu verteilen und wollte sie gewaltsam aus der Gerichtstube entfernen lassen. Da aber kein "Bergbote" zur Verfügung stand um die Parteien gewaltsam zu entfernen, kam es zu einer erneuten Strafe von drei Reichstalern. Unter Beschimpfungen des Bergvogtes Daniels und das Berggerichts verließen beide das Gericht und kehrten jedoch mehrfach zurück. Diese Aufruhr ereignete sich in Gegenwart einer großen Anzahl von Bergleuten, Kalkbrennern und vielen anderen versammelten Menschen, sowie in Anwesenheit des Jülicher Wehrmeisters Leunenschloß und des Nidegger Schultheißen Frommardtz. Das Spektakel dauerte von halb elf vormittags bis viertel vor drei nachmittags. [1] |