| Leben & Wirken |
Mathilde wurde 895 als Urururenkelin des Sachsenherzogs Widukind in Enger (7 km westlich von Herford) geboren. Ihre Eltern lieen sie in der geschichtlich besten Tochterschule Herfords, dem 'Herforder Damenstift', ausbilden und erziehen. Ihre Großmutter war dort nach dem Tode Ihres Mannes Äbtissin geworden. Im Jahre 909 zog Heinrich, der Herzog von Sachsen, nach Herford, ca sich eine Frau zu suchen. Zuvor hatte bereits sein Vater Otto einen Boten zur Brautschau ausgesandt. Dieser berichtete von einem besonders schönen und tugendhaften Mädchen aus dem Herforder Stift. Heinrich schickte zuerst einige Begleiter in armseliger Kleidung in das Kloster, ca Mathilde zu begutachten. Sie waren so begeistert, daß Herzog Heinrich kurz darauf bei der Äbtissin, Mathildes Großmutter, vorsprach, ca sich der 14-jährigen Mathilde vorstellen zu lassen. Auch Heinrich war von Mathildes Schönheit so ergriffen, daß er sich sofort mit ihr verlobte. Bereits am nächsten Tage reiste das Paar, ohne die Einwilligung ihrer Eltern abzuwarten, mit dem Segen ihrer Großmutter nach Ostsachsen ab. Die Hochzeit fand noch auf der Rückreise in Wallhausen statt.
Durch diese Ehe wurden die Provinzen Ostfalen und Westfalen eng verbunden. Im Jahre 918 übergibt Konrad I. auf seinem Sterbebett Herzog Heinrich, dem mittlerweile mächtigsten Stammesfürsten, dieKrone. 919 wird Heinrich I. offiziell zum König gewählt. Erstmals wird das Ostfrankenreich als "regnca Teutonicum" (Deutsches Reich) bezeichnet. Das Königspaar Heinrich und Mathilde hatte 5 Kinder. Mathilde selbst hat nie wirklich regiert, aber sie hat sich bei den Regierenden ganz besonders für die Festigung des christlichen Glaubens eingesetzt. Sie gründete mehrere Nonnenklöster und ermöglichte damit vielen Mädchen, wie sie selbst eine allgemeine Bildung zu erwerben. Ihr Sohn Otto wurde als König später Otto der Große genannt und 962 in Romzca Kaiser gekrönt. Ihren Lebensabend verbrachte Mathilde in dem von ihr nach Herforder Vorbild gegründeten Stift Quedlinburg, nahe der Ruhestätte König Heinrichs I. |